Die Plansee Group – Mekka der Pulvermetallurgen
Das 21. Plansee Seminar Anfang Juni war Wissensaustausch auf Höchstniveau
16. Juni 2025 | von
Bruno Dengg
Schon im Außenbereich begrüßte eine Abordnung der Werksmusik die internationalen Gäste, bevor die Eröffnungsfeierlichkeiten des 21. Plansee Seminars im Festsaal, der bis auf den letzten Platz gefüllt war, begannen. Der Vorstandsvorsitzende der Plansee Group, Karlheinz Wex, war sichtlich stolz und freute sich, dass trotz Kriegswirren, scheiternden Friedensverhandlungen und geopolitischen Veränderungen eine noch nie dagewesene Anzahl an Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern zum Wissensaustausch nach Breitenwang gekommen war. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Michael Schwarzkopf mit Gattin, den Vorständen der Plansee Group sowie Tobias Lämmle, der mit dem „hauseigenen“ Kammerorchester die Eröffnung feierlich umrahmte. Erstmalig am Seminar konnte Herr Karlheinz Wex auch Studentinnen und Studenten, d. h. den naturwissenschaftlichen und technischen „Nachwuchs“ begrüßen, dem eine eigene Plattform zu Wissensaustausch und Vernetzung geboten wurde. In diesem Zusammenhang hob er die Bedeutung des wissenschaftlichen Diskurses hervor: „Es war die Absicht von Gründer Paul Schwarzkopf, Wissen durch Teilen zu vermehren. Innovationen und Zusammenarbeit in der Entwicklung sind entscheidend, um unsere Branche weiterzuentwickeln, eine Grundvoraussetzung für Erfolg am Markt. Es reicht nicht, nur Materialien und Produkte bereitzustellen. Kunden benötigen Lösungen für ihre Probleme.“ Innovation ist laut Vorstandsvorsitzendem Karlheinz Wex die Triebfeder der Industrie. Mit diesen Worten erklärte er das 21. Plansee Seminar für eröffnet. Noch bevor es in medias res ging, hieß auch Dr. Heinrich Kestler, langjähriger Gesamtorganisator der Plansee Seminare, die Gäste aus aller Welt herzlich willkommen, unter ihnen einige neue Gesichter, aber auch Teilnehmerinnen und -nehmer, die schon zur 11. bzw. 12. Seminarteilnahme anreisten, d. h. also jene, die schon von der ersten Stunde an dabei sind und diesen familiären Erfahrungsaustausch besonders zu schätzen wissen. Mit großer Freude verwies der Organisator auf die 114 Vorträge sowie die 103 Poster Sessions, die im Cube ausgestellt werden. Seiner Rede fügte er hinzu: „Vor 100 Jahren wurde das Element Rhenium entdeckt. Zu diesem Anlass haben wir einen eigenen Themenblock zusammengestellt.“ Er dankte seinem Organisationsteam und wünschte sich, dass das 21. Plansee Seminar wieder zu einem unvergesslichen und einmaligen Erlebnis werde.
BRANCHENTREFFPUNKT MIT GESCHICHTE. Seit 1952 findet das Plansee Seminar alle vier Jahre am Hauptsitz der Plansee Group in Breitenwang statt. Es wurde von Unternehmensgründer Paul Schwarzkopf initiiert und gilt als eine der bedeutendsten Tagungen der Branche. Ihr bietet das Plansee Seminar eine offene, internationale Plattform, auf der sie sich regelmäßig austauscht, Erfahrungen als Innovations- und Entwicklungspartner teilt und Netzwerke stärkt. Die Veranstaltung umfasst viele wissenschaftliche Beiträge, die die gesamte pulvermetallurgische Wertschöpfungskette von Refraktärmetallen, Hartstoffen, Hartmetallen und deren Oberflächentechnik abdecken – von Erz und Pulver bis hin zu den Endprodukten und ihren Anwendungen. Weiters beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit alternativen Werkstofflösungen sowie innovativen und nachhaltigen Prozessen und Technologien.
HOCHINTERESSANTE VORTRÄGE. Den Eröffnungsvortrag hielt der geschäftsführende Direktor, Andreas Feichtinger, er befasste sich mit dem technisch Machbaren bei den für Plansee so wichtigen Refraktärmetallen Wolfram und Molybdän. Er stellte sich u. a. die Frage: „Was ist ein Ingenieur ohne Probleme?“ Die Antwort lautete: „Nichts“. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass es vorrangiges Ziel der Technik sein sollte, Lösungen für die Alltagsproblematik von Kundinnen und Kunden zu finden, diese in den Fokus zu stellen und ihnen zusammen mit ihren Anwendern eine wichtige Rolle zukommen zu lassen.
NEWS. Beim diesjährigen Plansee Seminar gab es erstmalig eine Teilnahme für junge Forscherinnen und Forscher bzw. Studentinnen und Studenten. Erklärtes Ziel seitens Plansee war es, dieser Personengruppe zusätzlich eine eigene Plattform für Wissensaustausch und Vernetzung zu bieten. Erfreulicherweise waren wieder wichtige chinesische Entwicklerinnen und Entwickler, die aufgrund der Pandemie im Jahre 2022 nicht teilnehmen konnten, zahlreich anwesend. Sehr erfreulich war die hohe Anzahl von 540 Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern aus 30 Nationen und das wachsende Interesse am Wissensaustausch. In allernächster Zukunft sei allerdings nicht geplant, die Veranstaltung noch größer durchzuführen.
Abschließend genossen die Gäste im Rahmen des Konferenzdinners einen kurzweiligen Abend in der Reuttener Sporthalle mit unterhaltsamer Moderation, beeindruckenden Darbietungen ausgewählter Artisten des Zirkus Roncalli, Musik und Kulinarik. Für Plansee gilt: „Am Anfang war das Licht … und heute sind wir überall zu finden.“ Das Seminar ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, die immer wieder von Expertinnen und Experten der Pulvermetallurgie gefunden werden wird.








