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Sonja Ledl-Rossmann bleibt Landtagspräsidentin

ein rotes Bundesratsmandat mehr für das Außerfern. Holzgauer Bürgermeister Florian Klotz (ÖVP) Ersatzbundesrat

Sonja Ledl-Rossmann bleibt für das Außerfern als Landtagspräsidentin weiter die starke Stimme beim Land. Holzgaus Bürgermeister Florian Klotz wird Ersatzbundesrat. Der Bezirk Reutte ist damit weiter auf Landes- und Bundesebene vertreten. Mit NR Elisabeth Pfurtscheller führt das Außerfern drei politische Vertreter aus der Volkspartei. Einen kleinen Wehmutstropfen muss der Bezirk allerdings beim roten Koalitionspartner hinnehmen.
25. Oktober 2022 | von Von Johannes Pirchner
Sonja Ledl-Rossmann bleibt Landtagspräsidentin
Sonja Ledl-Rossmann bleibt auch unter LH Mattle Tiroler Landtagspräsidentin. Foto: Cammerlander
Von Johannes Pirchner

Viele ÖVP-Wähler, Funktionäre und Außerferner waren in den letzten Wochen durchaus verwundert. In einigen Medien wurde offen über die Abwahl von Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann debattiert. Der Name des scheidenden LR Johannes Tratter wurde immer wieder ins Spiel gebracht. Aber auch andere Möglichkeiten sollen denkbar gewesen sein. Eine Nichteinbeziehung des Außerfern wäre ein Stoß vor den Kopf gewesen und auch für den neuen Landeshauptmann Toni Mattle schwierig geworden. Vor der Landtagswahl wurde die Außerferner ÖVP-Obfrau im Juli auf dem Bezirksparteitag mit 98,5 Prozent im Amt bestätigt und von ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle auf den zweiten Landeslistenplatz gereiht. Bei den Vorzugsstimmen machte Sonja Ledl-Rossmann für die Größe des Bezirks mit über 638 Stimmen ein beachtliches Ergebnis. Beim Bezirksergebnis triumphierte sie. Am Freitag, dem 21. Oktober, verkündete der Landesparteivorstand der Tiroler Volkspartei die personelle Aufstellung für die nächste Periode: Und die Landtagspräsidentin wird wieder Sonja Ledl-Rossmann heißen – ein starkes Signal an die Regionen bezüglich Frauen in führenden Positionen. Neben Ledl-Rossmann wird die Unterländerin Sophia Kircher (ÖVP) erste Vizepräsidentin und die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) zweite Vizepräsidentin.

VORSTELLUNGSGRUND. Bei der konstituierenden Sitzung wird Anton Mattle offiziell zum neuen Landeshauptmann von Tirol gewählt. Damit endet die Amtszeit von Landeshauptmann Günther Platter und nach fast neun Jahren auch die schwarz-grüne Koalition. Die schwarz-rote Koalition feiert ihr Comeback. Neben den LH-Agenden wird Anton Mattle auch die für Finanzen, Ehrenamt, Gemeinden, Kultur, Personal und Europa übernehmen. Erster Landeshauptmannstellvertreter wird Georg Dornauer (SPÖ). Zusätzlich wird er Landesrat für Wohnbau, Integration und Sport. Politik-Urgestein Josef Geißler bleibt Landesrat und ist für Land- und Forstwirtschaft, Grundverkehr, Raumordnung, Energie, Traditionswesen und Straßenbau verantwortlich. Mattles ehemaliges Ressort – Wirtschaft – wird Mario Gerber (ÖVP) übernehmen, der  auch für den Tourismus zuständig ist. Die Agenden der scheidenden Landesrätinnen Beate Palfrader und Annette Leja werden von Cornelia Hagele (ÖVP) übernommen. Sie ist für Gesundheit, Pflege, Bildung, Wissenschaft und Forschung zuständig sein. Astrid Mayer wird für Arbeitnehmeragenden und für das neue Sicherheitsressort zuständig sein. Von dem ehemaligen Grünen-Regierungspartner kommen die Agenden Soziales und Frauen. Bisher war hier Gabriele Fischer zuständig. Diese gehen nun an Eva Pawlata, welche vorher Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Tirols und Gemeinderätin in Rum war. Für  das Ressort Verkehr und Umwelt wird der ÖBB-Regionalmanager René Zumtobel zuständig sein. Die SPÖ besetzt ihre beiden Landesräte mit zwei ausgewiesen Experten. Die neue Landesregierung wird in den nächsten Wochen eine Tour durch alle Bezirke machen und sich auch der Bevölkerung vorstellen.

SCHWARZ-GRÜNBEHÄLT MEHRHEIT IM BUNDESRAT. Nach jeder Landtagswahl werden auch die jeweiligen Bundesräte des Bundeslands neu bestimmt und nach Wien entsandt. Der ÖVP stehen – trotz Wahlniederlage – weiterhin drei Bundesräte zu, FPÖ und SPÖ können jeweils einen Bundesrat bestimmen. Als Ersatzbundesrat wurde Holzgaus Bürgermeister Florian Klotz (ÖVP) nominiert. Die schwarz-grüne Bundesregierung behält auch nach der Landtagswahl die Mehrheit in der zweiten österreichischen Parlamentskammer, da die ÖVP kein Mandat verloren hat und die Grünen in Tirol keinen Bundesrat entsenden konnten. Bekanntester Außerferner Bundesrat war einst Reuttes verstorbener Alt-Bürgermeister Helmut Wiesenegg (SPÖ). Nach dem ausgezeichneten Bezirksparteiergebnis bei der Landtagswahl 2018 des damaligen SPÖ-Bezirksparteiobmanns Stefan Zaggl-Kasztner,  beschloss die SPÖ, auch das Außerfern miteinzubeziehen. Auch bei dieser Wahl konnte die Außerferner SPÖ ihr Ergebnis halten und sogar 0,2 Prozent zulegen, was dem Landestrend entsprach. Dass es dennoch kein Bundesratsmandat im Außerfern gibt, stößt sicher nicht nur bei den Außerferner-Genossen auf Unverständnis.

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