Von Sabine Schretter.
Gute Politik für eine gute Zukunft: Den Grünen geht es um Themen wie leistbares Wohnen für alle Generationen in den Gemeinden, leistbare, hochwertige und ausreichende Kinderbetreuung, Achtung und Forcierung regionaler Kreisläufe, Klimawandel uvm.
In Breitenwang stellen die Grünen die Liste „GUT“ – „Grünes und unabhängiges Team“ und mit Regina Karlen die Spitzenkandidatin, die sich auch um das Bürgermeisteramt bemüht. „Ich würde mich sehr freuen, wenn es uns gelingt, aktiv unsere Themen in der Breitewanger Gemeindepolitik zu verankern. Wir wollen gehört werden, mitentschei-den und uns für alle Breitenwanger Bürger einsetzen“, erklärt Regina Karlen im Gespräch mit der RUNDSCHAU. Karlen hofft auf mehr gelebte Demokratie auf Gemeindeebene. Es säßen wohl Grüne im Breitenwanger Gemeinderat, aber „von den Mitsprachen waren wir bislang ausgeschlossen. So durften wir zum Beispiel beim Budget nicht mitreden. Auch unser Anliegen, endlich einen Radweg bei der Thermenstraße zu errichten, fand nicht ausreichend Gehör“. Das soll sich ändern, denn „Vielfalt auf Gemeindeebene tut gut und ist wichtig“, spricht Regina Karlen ihre Devise aus, die einräumt: „Im Bezug auf die Forcierung der Photovoltaik wurden wir besser wahrgenommen. So eine Mitsprache soll ausgebaut werden.“
Grüne Themen.
Ein Anliegen ist Regina Karlen die Digitalisierung. „Digitalisierung sollte auch bei den Gemeinderatssitzungen Einzug halten. Viele Bürger würden damit eine Möglichkeit erhalten, niederschwellig und unkompliziert an den öffentlichen Gemeinderatssitzungen teilnehmen zu können.“ Ein Mitreden, Einbringen von Ideen und Anliegen und ein Mitgestalten wäre leichter möglich. Karlen geht es darum, die Stimmen aller Breitenwanger, über die Generationen, zu hören und ernstzunehmen.
Als Standortgemeinde von Plansee SE und Ceratizit verfügt Breitenwang über namhafte Kommunalsteuereinnahmen. „Breitenwang kann sich eine Zukunft leisten. Von den guten Einnahmen aus der Kommunalsteuer sollten die Bürger auch etwas haben, dem müssen wir gerecht werden. Es geht uns gut, aber es fehlt auch noch an einigen Dingen“, so Regina Karlen. Wichtig ist ihr eine gute und funktionierende Kinderbetreuung in der Gemeinde. Es habe diesbezüglich ein Gespräch im Sozialausschuss und mit der Kindergartenleitung gegeben. Derzeit gibt es am Kindergarten Breitenwang eine alterserweiterte Gruppe für sehr kleine Kinder mit sechs Plätzen. Zudem bietet der Kinderhort „Together“ Betreuung an. „Diese Angebote sind sehr gut, aber es ist zu wenig. In den kommenden beiden Jahren wird es sehr viel ein- und zweijährige Kinder geben. Daher setzen wir uns für die Errichtung einer Kinderkrippe, für erweiterte Öffnungszeiten und Mittagstische ein“, präzisiert Karlen die Anliegen ihrer Liste. Es habe eine vorgezogenen Bedarfserhebung gegeben, auch Räumlichkeiten stünden in der Galerie des Kindergartens zur Verfügung. „Es geht jetzt um die Bereitschaft, eine Kinderkrippe umzusetzen und diesen Bestand zu nutzen.“
Nicht nur Kinder liegen der Liste „GUT“ am Herzen, alle Generationen sollen in Breitenwang gut zusammenleben können. Dafür soll leistbares Wohnen geschaffen werden. „Der soziale Wohnbau am Königsweg, über den Breitenwang verfügt, ist Substandard. Man wohnt hier zwar günstig, aber alles andere als angemessen. Auch hier wollen wir ansetzen, Potenzial ist nämlich vorhanden“, erklärt Karlen, die als Beispiel das Areal des ehemaligen Gemeindeamtes nennt. Auch eine Wohnungssuchendenliste, wie sie in Reutte geführt wird, solle eingerichtet werden.
Unter den Nägeln brennt auch die Thematik rund um ein geplantes Logistikzentrum der Gebrüder Weiss am Kreckelmoos (Bauverhandlung am 22. Dezember). Dem Projekt blies schon in der jüngeren Vergangenheit starker Wind entgegen, es gab Protest- und Unterschriftenaktionen (die RUNDSCHAU berichtete). Machbarkeitsstudien bezüglich der Auffahrt zum Logistikzentrum und einer Abfahrt von der Umfahrung Richtung Rossrücken/Plansee wurden initiiert. „Die Studie zur Abfahrt von der Umfahrung zur Straße Richtung Plansee habe ich nicht mitgetragen“, erklärt Karlen gegenüber der RUNDSCHAU. „Diese Straße würde keine Entlastung bringen, sondern wahrscheinlich noch mehr Verkehr für das Naherholungsgebiet bedeuten“, gibt sie zu bedenken. Es gibt demnach viel zu tun in Breitewang. Die Liste „GUT“ wünscht sich, bei den Entscheidungen, die in Zukunft anstehen, kräftig mitmischen zu können.
Reutte und Ehrwald.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen der Marktgemeinde Reutte, tritt in der Liste nach hinten. Eine, deren Namen eng mit den Grünen im Bezirkshauptort verbunden ist, Margit Dablander, wird die Gruppe in Reutte bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl, anführen. In Ehrwald führt Robert Wilhelm die Liste an. Ob er auch als Bürgermeisterkandidat antritt, steht – laut Aussage von Regina Karlen – noch nicht fest. Fest steht allemal: Die Grünen des Bezirkes wollen gehört werden und mitgestalten.