Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Zufrieden, trotz schmerzhafter Verluste

ÖVP legte im Bezirk Reutte in sieben Gemeinden zu und konnte Minus im Außerfern etwas eindämmen

Die Wahl ist geschlagen. Die Anspannung, die am Sonntagnachmittag in der VP-Bezirksparteizentrale spürbar war, verwandelte sich kurz nach 17 Uhr in Erleichterung. Erlittene Verluste schmerzen, aufmunternder Applaus wurde dennoch gegeben.
26. September 2022 | von Sabine Schretter
Zufrieden, trotz schmerzhafter Verluste
LTP Sonja Ledl-Rossmann gab ihre Stimme im Gemeindeamt Wängle ab.
Von Sabine Schretter.
„Die Volkspartei bleibt die bestimmende Kraft, wir dürfen uns jetzt die Koalition aussuchen“, so Klaus Schimana, Bezirksgeschäftsführer der ÖVP in Reutte, in seinem Statement nach der ersten Hochrechnung. Als Vize-Bürgermeister der Marktgemeinde Reutte erschüttere ihn aber, dass „im Reuttener Wahlsprengel 2 die FPÖ stimmenstärkste Partei ist“. Dies sei als Zeichen für große Unzufriedenheit zu werten. „Da müssen wir genau hinschauen und analysieren.“ Schimana freut sich für Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, die als Einzige den Bezirk Reutte im Landtag vertreten wird. „Für den Bezirk Reutte ist es auf jeden Fall ein gutes Ergebnis – vor allem unter diesen Vorzeichen“, so der Bezirkspartei-Geschäftsführer abschließend. Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann bezeichnet das Wahlergebnis vom 25. September im Gespräch mit der RUNDSCHAU als schmerzhaft. „Wir haben Verluste erlitten. Ich sehe dies als klaren Auftrag, alles daran zu setzen, das Vertrauen der Tiroler zurückzugewinnen. Im Bezirk Reutte, der zu den besten Bezirken zählt, konnten wir das Minus eindämmen. Ich bin um diese Rückenstärkung froh, auch wenn die Vorzugsstimmen noch nicht ausgezählt sind.“ Am Montag nach der Wahl fand die VP-Parteivorstandssitzung statt. „Toni Mattle wird einen Vorschlag einbringen. Er wird mit allen Parteien, ausgenommen der FPÖ, Gespräche führen“, so  LTP Ledl-Rossman, die sich eine stabile Koalition wünscht. „Am besten eine Zweier-Koalition. Es gilt ja das Einstimmigkeitsprinzip – und das ist bei einer Dreier-Koalition schwierig.“ Fix ist, dass spätestens bis zum 30. Oktober die konstituierende Sitzung des Landtags stattfinden muss. Der Landtag wählt dann die Regierung, die „im besten Fall bis dahin schon steht“, beantwortet Sonja Ledl-Rossmann die abschließende Frage, wie lang es wohl dauern wird, bis Tirol eine neue Landesregierung hat.

Statistik.
Von 22.185 Wahlberechtigten im Außerfern hatten 14.242 ihre Stimme abgegeben werden – 14.010 davon gültig, 232 ungültig. Die Wahlbeteiligung im Bezirk Reutte lag bei 62,20 Prozent. Das entspricht im Vergleich zur Wahl von 2018 einem Plus von +1,129 Prozent. Die stärksten Zugewinne  verzeichnet die Liste Fritz (+4,87 Prozent), gefolgt von der FPÖ mit einem Zugewinn um +4.64 Prozent. Mit +0,20 Prozent  legte die SPÖ sehr sanft zu. Grüne (-1,59 Prozent) und Neos (-0,36 Prozent) verloren Stimmen. Die MFG trat zum ersten Mal an und kam im Bezirk Reutte auf 436 Stimmen, das entspricht 3,11 Prozent.
Zufrieden, trotz schmerzhafter Verluste
Nach der ersten Hochrechnung: In der VP-Bezirksparteizentrale Reutte wurde trotz Verlusten applaudiert. RS-Fotos: Schretter

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