Die Geschichte begann mit einer Idee und dem Wunsch nach Veränderung. Zuerst war eine Downhill-Strecke vom Dürrenberg geplant, doch aufgrund der hohen Anzahl an Wanderern war dies nicht umsetzbar. Also suchte man nach Alternativen und kam durch den Waldaufseher des Gebietes südlich vom Urisee auf die Idee, eine Trailarea-Strecke zu erbauen. Als im Mai 2022 die Zusage der Marktgemeinde Reutte kam, stand dem Traum beinahe nichts mehr im Weg. Die Planung dieses umfangreichen Projekts dauerte insgesamt ungefähr zehn Monate. Die Behörden genehmigten es nach knapp drei Monaten Prüfzeit.
DIE UMSETZUNG. Für die Verwirklichung eines solchen Projekts benötigt man eine Menge Ressourcen. Die Kosten für die Trailarea-Strecken beliefen sich insgesamt auf knapp 70.000 Euro. Mehr als 30 Kleinbetriebe aus unserem Bezirk brachten gemeinsam über 45.000 Euro auf, um die Verwirklichung zu ermöglichen. Ein Teil des Restbetrags wurde über Crowdfunding aufgetrieben, was ein weiteres Indiz für die positive Einstellung der Anrainer gegenüber dem Bau der Trailarea ist. Die Finanzierungsorganisation benötigte ungefähr zwei Monate. Der MTBausserfern möchte sich bei den unzähligen fleißigen, freiwilligen Helfern auf der Baustelle bedanken, ohne die die Umsetzung nicht möglich gewesen wäre. Die Bauzeit belief sich auf etwa 17 Wochen. Die Errichtung von insgesamt sechs Konstruktionen war eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der gut acht Kubikmeter Lärchenholz verbaut, 70 Bodenhülsen teils in felsigem Grund eingebohrt und über zwei Tonnen grobe Steine verlegt wurden. Darüber hinaus wurden zigtausend Schrauben verschraubt, um die Stabilität und Sicherheit der Trails zu gewährleisten. Besonders stolz ist man auf die aufwendigen Trail-Portale, die einen einladenden Eingang zu den Trails bilden und ein markantes Merkmal des Projekts darstellen.
ERÖFFNUNG. Nun war es endlich so weit, der Tag, auf den der Verein so sehr hingefiebert hatte, war gekommen. Über 1.000 Besucher und 200 MTBiker wollten sich die großartige Eröffnungsfeier nicht entgehen lassen. Essen und Trinken dürfen an so einem Tag natürlich nicht fehlen. Für alle mit kleinen Gelüsten gab es Muffins zur freien Entnahme sowie einen Stand der Konditorei Valier. Just4wurscht kümmerte sich um den großen Hunger der Gäste. Natürlich gab es auch Bars, die den unersättlichen Durst der Biker und Gäste zu stillen wussten. Des Weiteren konnten sich Sport Nagele mit Bikes und die BPI-Bikeschool mit Ständen in Szene setzen. Nachdem die Danksagung des Vorstands sowie die Grußworte der Ehrengäste vorbei waren, ging es über zur feierlichen Zerschneidung des Bandes. Somit waren die Bahnen offiziell freigegeben, und die Biker sausten hinunter. Doch damit nicht genug, ein voll gefülltes Programm wartete auf alle Besucher. Es gab einen Bunny-Hop-Contest, an dem ungefähr 30 Teilnehmer beteiligt waren. Dem Sieger fehlten nur fünf cm, um die 1-Meter-Marke zu knacken. Motorkunstflieger Josef Langhans bot eine Einlage, gefolgt von einer Predigt über „Schutzengel“ von Diakon und Jugendseelsorger Patrick Gleffe. Zum Schluss gab es noch eine unterhaltsame Minibike-Challenge. Einer Jumpline wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Nach Absprache mit der Familie durfte eine Strecke nach dem im Frühjahr 2023 verstorbenen Andi Wolf benannt werden. Er war ein MTB-Urgestein, und diese Geste sollte als Erinnerung an einen hochgeschätzten Verlorenen dienen. Die Meinungen darüber, was nach dem Tod geschieht, variieren je nach Religion und Kultur. Doch eines verbindet alle: Diejenigen, die wir lieben und durch den Tod verloren haben, werden wir vermissen und immer im Herzen bei uns tragen, sodass wir sie nie vergessen. Das MTBausserfern-Team kann mit schönen Erinnerungen auf diesen Tag zurückblicken, da das endlose Schwitzen ein Ende gefunden hat, ihre Opening Party ein voller Erfolg war! Und so wie es aussieht, kann sich unser Bezirk schon auf das nächste Projekt freuen!
Beeindruckend, was man mit einem MTB machen kann. Foto: Dominik Somweber