Aus Munitionsdosen werden Aschenbecher

Von Nina Zacke

Beim Wandern findet man sie einfach überall: Sie liegen im Gras, sammeln sich im Gewässer oder fristen ihr Dasein am Straßenrand. Schätzungsweise werden in Österreich jedes Jahr 4.000 bis 5.500 Tonnen von den ockerfarbenen Überresten der Zigartetten unsachgemäß entsorgt. Das verwundert nicht: So ist Österreich Spitzenreiter, wenn es ums Rauchen geht. Knapp ein Viertel gibt an, täglich zu rauchen. Und wer seine Zigaretten einfach achtlos in der Natur wegwirft, verschmutzt die Umwelt. Viele der in der Zigarette enthaltenen Chemikalien verbleiben im Filter. Die Folge: Ein einziger Zigarettenstummel verseucht dabei etwa bis zu 40 Liter Grundwasser und gibt eine Vielzahl an Giftstoffen an den Boden ab.

MIT DEM WANDERASCHENBECHERN FÜR MEHR UMWELTSCHUTZ. Mit sogenannten Wanderaschenbechern soll nun Abhilfe geschaffen werden. Damit sollen in Zukunft Tiroler Gäste, aber auch Einheimische motiviert werden, ihre Zigarettenstummel in die handlichen und kostenlosen Aschenbecher zu entsorgen und somit langfristig der Natur etwas Gutes  zu tun. „Unsere Rangerinnen und Ranger im Naturpark Karwendel sammeln jedes Jahr auf ihren Streifzügen durch das Schutzgebiet kiloweise Müll, Zigarettenstummel sind bei den Sammelaktionen immer und überall zu finden. Mit den recycelten Wanderaschenbechern sollen die Besucherinnen und Besucher motiviert werden, ihre Zigarettenkippen nicht einfach in der Natur zu entsorgen“, erklärt Marina Hausberger, Stv. Geschäftsführerin des Naturparks Karwendel.

PRAKTISCH UND NACHHALTIG. Die kleinen Dosen passen nicht nur in jede Hosentasche und jeden Wanderrucksack, sie sind auch noch nachhaltig. Als Grundlage der Wanderaschenbecher dienen leere Munitionsdosen von Luftgewehrmunition, die von den verschiedenen Schützengilden des Landesschützenbundes gesammelt werden. Aufgrund der Wiederverwendung der Dosen müssen diese nicht entsorgt, sondern können nachhaltig recycelt werden. „Somit tragen die Sport- bzw. Gildenschützen zum Umweltschutz im Naturpark Karwendel bei. Es freut mich jedes Mal, wenn ich einen solchen Wanderaschenbecher sehe“, unterstreicht Andreas Hauser, Landesoberschützenmeister.
Kostenlos für alle erhältlich. Die Wanderaschenbecher gibt es im Naturparkhaus in Hinterriß, im Naturpark-Infozentrum in Scharnitz, und sie werden auch direkt im Schutzgebiet von Rangerinnen und Rangern ausgehändigt. Dank der finanziellen Unterstützung vom Land Tirol können die Wanderaschenbecher kostenlos ausgegeben werden.