Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Die Fåsnåcht isch frei“

Das Telfer Schleicherlaufen, eine der großen traditionellen Tiroler Fasnachten, zog mehr als 15.000 Besucher an

Vergangenen Sonntag war es endlich wieder soweit: Das Telfer Schleicherlaufen, eine der großen traditionellen Fåsnåchten Tirols und nationales immaterielles UNESCO-Kulturerbe, lockte auch 2025 wieder ein großes Publikum in die Marktgemeinde, um dem faszinierenden Spektakel der rund 500 Fåsnåchtler in vierzehn Gruppen zu folgen. Bereits ab sieben Uhr morgens ging es dafür mit der „Sunna“-Gruppe los, die durch den Ort marschierte, um für gutes Wetter zu beten. Und die Gebete wurden erhört: Zogen Sonntag früh noch Nebel durch Telfs, strahlte ab halb elf Uhr die Sonne über der Marktgemeinde.
4. Feber 2025 | von Nina Zacke
Die vier Jahreszeiten, Winter, Frühling, Sommer und Herbst, überzeugten mit ihren wunderschönen, floristischen Kopfbedeckungen. RS-Foto: Zacke
Die „Wilden“ mit ihrem Pånzenåff waren vergangenen Sonntag eine besonders große Publikumsattraktion. RS-Foto: Zacke
Um 11 Uhr startete das Schleicherlaufen am ersten Spielplatz mit der Gruppe der Herolde. RS-Foto: Zacke
Unzählige Besucher zog es Anfang Februar für das Telfer Schleicherlaufen in die Marktgemeinde. RS-Foto: Zacke
Mit lautem Gebrüll stolzierten die Wilden durch das Ortszentrum. RS-Foto: Zacke
Heiß erwartet wurden natürlich auch die Schleicher mit ihren schweren Hüten. RS-Foto: Zacke
Die Musibanda fuhr mit einer überdimensionalen Wunderlampe samt Dschinn, Jasmin und einem singenden Aladdin alias Jesse Grande vor. RS-Foto: Zacke
Ein rosarotes Ferkel samt roter Schleife als Geschenk für die Ehrengäste beim Schleicherlaufen. RS-Foto: Zacke
Vor allem aber manch Kinderaugen wurden groß, als die gut 500 Fåsnåchtler durch die Marktgemeinde zogen. RS-Foto: Zacke
Die Schleicher führten zum Klang schwerer Schellen einen mystisch anmutenden Kreistanz vor. RS-Foto: Zacke
Endlich war es wieder soweit: Vergangenes Wochenende fand das sehnsüchtig erwartete Schleicherlaufen statt. Seit 1890 wird es im Fünf-Jahres-Rhythmus abgehalten. Schon am frühen Vormittag ab sieben Uhr früh ging es mit dem „Sonneanbeten“, dem Auffahren der Schleicher und dem Einfangen der Bären im „Meaderloch“ los. Um elf Uhr hatte schließlich das lange Warten für die mehr als 500 Fåsnåchtler mit ihren vierzehn Gruppen endlich das ersehnte Ende gefunden: Als die Herolde hoch zu Ross den offiziellen Startschuss für das diesjährige Schleicherlaufen gaben. Der Zug setzte sich in Bewegung, hinter den Herolden marschierte die Musibanda, als nächste Gruppe folgten die anmutig geschminkten Vertreter der Vier-Jahreszeiten mit ihren aufwendig gestalteten, floralen Kopfbedeckungen. Danach traten die Wilden in Erscheinung, eingehüllt in ihr Gewand aus Baumbart, und der Pånzenåff begrüßte das Publikum aus dem Fass mit seiner blutroten, langen Zunge. Die zentralen Figuren der Telfer Fasnacht sind die Schleicher, die zum Klang schwerer Schellen einen mystisch anmutenden Kreistanz vorführten. Der Vorhupfer gab den Schleichern den Takt vor, Brezen flogen ins Publikum. Mit den Laningern begannen die sprechenden Gruppen mit ihren Aufführungen. Es folgten die Vogler, das Galtmahd, die Beas’n Buam, der Backoufn, die Kurpfuscher und die Soafnsieder usw. In ihren Sprüchen wurde die Bundes-, Landes- und Lokalpolitik aufs Korn genommen.  Fåsnåchtsobmann Bgm. Christian Härting konnte unter einer Vielzahl von Ehrengästen auch unter anderem Landeshauptmann Anton Mattle und Landesrätin Cornelia Hagele willkommen heißen, die gleich wie alle anderen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von den Masken und Einlagen begeistert waren.

„NAZ“ MUSS AM AUSKEHR-DIENSTAG WIEDER ABSCHIED NEHMEN. Einer freut sich mit Sicherheit ganz besonders über das gelungene Schleicherlaufen 2025: Der saufende, rauchende und speibende „Naz“, der die Marktgemeinde Telfs leider schon bald wieder für fünf Jahre verlassen muss. Das Liebkind der Telfer Fåsnåcht wird am Dienstag, dem 4. März, wieder zu Grabe getragen und erst 2030 zu den Telfer Fåsnåchtern zurückkehren. Die Trauer wird groß sein, wenn der „Naz“ am Auskehr-Dienstag wieder Abschied nimmt.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben
Wir verwenden Cookies, Tracking- und (Re-) Targeting-Technologien. Damit wollen wir unsere Webseite nutzerfreundlicher gestalten und fortlaufend verbessern. Wenn Sie unsere Webseite weiter nutzen, stimmen Sie dadurch der Verwendung von Cookies zu – ausgenommen sind Cookies für Google-Marketing-Produkte.
Einverstanden
Weiter ohne Google-Marketing-Produkte.
Weitere Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.