Artikel teilen
Artikel teilen >

Haushaltskonsolidierung soll nicht belasten

Christlich-Soziale Arbeitnehmervertreter mahnten bei Treffen in Zirl Verträglichkeit der Sparpakete ein

Der Vorabend zum ersten Mai stand im „Gasthof Schwarzer Adler“ in Zirl ganz im Zeichen des Dialogs über die aktuelle Situation der Tiroler Arbeitnehmer. Im Mittelpunkt der Reden von LH Anton Mattle, AAB-Landesobmann Jakob Wolf und AK-Präsident Erwin Zangerl standen aktuelle Herausforderungen, Positionen und Perspektiven zur Zukunft der Arbeit in Tirol.
6. Mai 2025 | von Friederike Bundschuh
Haushaltskonsolidierung soll nicht belasten
Arbeitstreff mit LH Anton Mattle, AK-Präsident Tirol Erwin Zangerl, LA KO Jakob Wolf, LR Astrid Mair, Vizebürgermeisterin LA Iris Zangerl-Walser, LA Florian Riedl und LA Sebastian Kolland (v.l.). Foto: Bundschuh
„Ich darf euch Namen im des AAB Tirol, der FCG-Fraktion der Arbeiterkammer und des FCG Tirol herzlich begrüßen. Es ist mir eine Freude und Ehre zugleich, euch heute durch diesen Abend begleiten zu dürfen“, eröffnete AAB Tirol-Geschäftsführerin Andrea Summerer den Abend. Die Zirler Vizebürgermeisterin und VP-Landtagsabgeordnete Iris Zangerl-Walser fügte hinzu: „Zirl ist zentral gelegen. Diese günstige Lage bringt allerdings auch Probleme mit sich, denn wir sind durch Hauptverkehrsverbindungen wie die Autobahn, Bundesstraße durch den Ort, Eisenbahn und die Einflugschneise des Flughafens in Innsbruck belastet. Deshalb setze ich mich seit länger Zeit für die Lösung der Verkehrsprobleme und den bezüglichen Lärmschutz ein. Was Zirl aber wirklich ausmacht, sind die in unserer Gemeinde lebenden und arbeitenden Menschen und unsere Vereine. Wir haben ein gutes soziales Kultur- und Sportleben und eine starke Wirtschaft mit vielen Betrieben. Das Wichtigste ist aber der intensive Zusammenhalt!“

LEISTUNG ALS FUNDAMENT UNSERES WOHLSTANDS. LH Anton Mattle betonte in seiner Rede die Bedeutung der Arbeit. „Der Tag der Arbeit ist der Tag der Tiroler, denn er ist jenen gewidmet, die mit Fleiß und Einsatz täglich zum Erfolg unseres Landes beitragen. Die Leistung der Menschen ist das Fundament unseres Wohlstands und unserer sozialen Sicherheit. Als Volkspartei und bürgerliche Kraft stehen wir für eine Politik, die auf Leistung setzt, Aufstiegschancen ermöglicht und jene unterstützt, die Hilfe benötigen. Wer arbeitet, soll sich für die eigene Familie und nächste Generation etwas aufbauen können. Dafür sind sozialer Frieden sowie ein starker Wirtschafts- und Arbeitsstandort unerlässlich. Mein Dank gilt allen, die täglich Großes leisten.“

ANZEIZE UND FAIRE PENSIONSREGELUNGEN FÜR PFLEGEBERUFE. Weiter ging es mit den Stellungnahmen von Jakob Wolf und Erwin Zangerl. Ihnen lag das Thema Pflege besonders am Herzen. Sie begrüßten ausdrücklich, dass Pflegedienste künftig als Schwerarbeit eingestuft werden sollen und Pflegekräfte ab dem 60. Lebensjahr in Pension gehen können. Gefordert wird allerdings eine Detailregelung, die Anreize schafft, diesen Beruf zu ergreifen und langfristig auszuüben. Die derzeitige Planung, eine Pensionierung erst nach 45 Versicherungsjahren zu ermöglichen, sei weder attraktiv noch eine Wertschätzung für die Arbeitnehmer in diesen Berufen. Daher ergeht die Aufforderung an die Bundesregierung, diesbezüglich nachzubessern. Außerdem sollten grundsätzlich alle nach 45 Arbeitsjahren abschlagsfrei in Pension gehen können.

GLEICHE BEZAHLUNG FÜR GLEICHE ARBEIT UND ÖGK-REFORM. Wolf und Zangerl begrüßen auch die Initiative des Landes Tirol, rund 18 Millionen Euro zur Gehaltserhöhung in Pflege- und Gesundheitsberufen bereitzustellen. Kritisiert wird jedoch, dass Regelungen zu bestehenden Altverträgen und der Möglichkeit, in neue Verträge zu wechseln, noch offen seien. Es dürfe nicht sein, dass Arbeitnehmer bei gleicher Arbeit unterschiedlich entlohnt würden. Darüber hinaus forderten Jakob Wolf und Erwin Zangerl eine Reform der ÖGK, denn die Auflösung der Landeskrankenkassen habe keine Einsparungen, sondern Zusatzkosten verursacht. Insbesondere Tirol wäre benachteiligt worden, da hohe Millionenbeträge aus der früheren Tiroler Gebietskrankenkasse nach Wien abgezogen worden seien. Daher sei eine umfassende Neustrukturierung der ÖGK dringend notwendig. Die Politik dürfe nicht ausschließlich dem Ziel eines ausgeglichenen Budgets folgen, denn viel wichtiger sei es, dass die Daseinsvorsorge gesichert bleibe.

FÖRDERUNGEN FÜR LANGZEITARBEITSLOSE. Landesrätin Astrid Mair freute sich, dass die Förderungen für bewährte Initiativen zur Integration von Langzeitarbeitslosen auch für 2025 gesichert sind. „Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung, mit Vermittlungseinschränkungen oder die über 50 Jahre alt sind, brauchen maßgeschneiderte Angebote, um wieder nachhaltig am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“ Gerhard Seier, FCG Tirol Obmann und Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Tirol, warnte davor, bei öffentlich Bediensteten den Sparstift anzusetzen. Denn die Menschen in Tirol seien von der Polizei über Lehrer und Beamte bis hin zu Pflege- und Gesundheitsberufen auf einen funktionierenden öffentlichen Dienst angewiesen.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben
Wir verwenden Cookies, Tracking- und (Re-) Targeting-Technologien. Damit wollen wir unsere Webseite nutzerfreundlicher gestalten und fortlaufend verbessern. Wenn Sie unsere Webseite weiter nutzen, stimmen Sie dadurch der Verwendung von Cookies zu – ausgenommen sind Cookies für Google-Marketing-Produkte.
Einverstanden
Weiter ohne Google-Marketing-Produkte.
Weitere Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.