Anfang des Jahres hat der Pfaffenhofer Gemeinderat das Budget für 2025 mit einem Finanzierungshaushalt von 4,8 Millionen Euro beschlossen. Der Beschluss ging nicht reibungsfrei über die Bühne und benötigte zwei Anläufe, berichtet Bürgermeister Andreas Schmid im Gespräch mit der RUNDSCHAU vergangene Woche. Die Zusammenarbeit zwischen seiner „Offenen Dorfliste“ und der Liste „4YOU“ unter Vizebürgermeister Emanuel Slibar funktioniere gut. Allerdings sei die in der Gemeinde stimmenstärkste Fraktion „Pro Pfaffenhofen“ sehr unentschlossen, die Zusammenarbeit dadurch schwierig, sagt Schmid. „Es herrschen unterschiedliche Auffassungen, was dazu führt, dass man nicht gut weiterkommt und Sachen innerhalb der Gemeinde nicht so zügig voranbringt“, schildert Schmid die Uneinigkeit im Gemeinderat. Für ihn als Dorfchef sei es gerade in schweren Zeiten wie diesen noch essentieller, Zusammenhalt und Geschlossenheit auf Gemeindeebene als Signal nach außen zu transportieren.
ZWEI GROSSE PROJEKTE WARTEN NOCH AUF FINANZIERUNG. Die Schwerpunkte im Budget der kleinen Gemeinde sind zwei Großprojekte, die noch auf ihre Durchführung warten. Einerseits die Generalsanierung der Hauptwasserleitung mit dem möglichen Trinkwasserkraftwerk (Investitionssumme ca. drei Millionen Euro) und die Neugestaltung des Dorfplatzes inklusive Vekehrslösung Richtung Oberdorf, der Generalsanierung und Erweiterung der Volksschule, der Kinderkrippe sowie dem Kinderhort. Die erste Kostenschätzung dafür liegt bei gut acht Millionen Euro. Klar ist allerdings, dass beide Großprojekte nicht zeitgleich umgesetzt werden können. Das lässt das eingeschränkte Budget, das derzeit nahezu alle Gemeinden betrifft, nicht zu. Trotz ausgeglichenem Haushalt und achtzigprozentigem Sparkurs bei den Ausgaben der Gemeinde. Deshalb brauche es dringend einen Masterplan. In den nächsten Wochen werde er dazu Gespräche mit dem Land Tirol führen und abstimmen, wie terminlich vorgegangen werden kann, denn die Projekte sind dringend notwendig, erklärt der Pfaffenhofer Bürgermeister.
PROJEKT FÜR PFAFFENHOFER KINDER HAT DEFINITIV VORRANG. Wenn es nach Schmid ginge, würde er sofort der Sanierung und Erweiterung der Schule den Vorrang geben: „Ich sehe, wie beim Land besprochen, die Schule und das Haus der Kinder im Vordergrund. Beim Wasser ist keine Gefahr in Verzug, es gibt keinen akuten Handlungsbedarf.“ Natürlich gehöre die Hauptwasserleitung saniert, aber theoretisch ließe sich die Umsetzung dieses Projektes verschieben. Das Dach sowie die Heizung vom Haus der Kinder müssen saniert werden. Darüber hinaus brauche es eine Perspektive für neue Räumlichkeiten sowie pädagogische Konzepte, schildert der Dorfchef. Je früher wir deshalb dieses Projekt umgesetzt haben, desto eher haben die hiesigen Kinder etwas davon. 2025 braucht es eine Entscheidung dazu, wie der konkrete Zeitplan aussieht, ergänzt Schmid.
KLEINERE PROJEKTE GEPLANT. Es gilt die Photovoltaikanlage im Gemeindezentrum in die vorhandene Energiegemeinschaft einzubringen. Darüber hinaus liegt ein Fokus im Bereich der Infrastruktur, beispielsweise die Erneuerung der Brücke am Klausbach, die auch Teil des Jakobsweges ist. Beim Fußballplatz werden noch im Frühjahr ein paar Adaptierungen vorgenommen. Und ein besonderes Highlight ist das Dorffest am 28. Juni, das nur alle zwei Jahre stattfindet.