Startschuss für ein Klein- und ein Trinkwasserkraftwerk ist gefallen – damit tut sich neue Einnahmequelle auf
Vor acht Jahren wurde in Axams unter dem damaligen Bürgermeister Rudolf Nagl die „Wasserkraft Axams GmbH“ gegründet. An der Gesellschaft sind zu 51 Prozent die Gemeinde Axams und zu 49 Prozent das Bauunternehmen „Fröschl“ beteiligt. Nach jahrelangen Vorbereitungen ist jetzt der Startschuss für ein Kleinwasserkraftwerk im „Axamer Tal“ gefallen. 7,1 Millionen Euro werden in das Projekt investiert.
Von Gebi G. Schnöll
3.800.000 Kilowattstunden oder umgerechnet der gesamte durchschnittliche Jahresstromverbrauch von mehr als 1.000 Haushalten, oder deutlich mehr, als das Skigebiet „Axamer Lizum“ im Jahr benötigt, sollen mit dem Bau des Kleinwasserkraftwerkes am „Axamer Bach“ produziert werden. Nach langen Vorbereitungsarbeiten liegen mittlerweile positive Naturschutz-, wasserrechtliche und forstrechtliche Bewilligungen vor und somit steht der Errichtung des Kraftwerkes nichts mehr im Wege. „Es ist schön, wenn man als Seilbahnunternehmen die ‚Energieautarkie‘ als eine seiner größten Stärken nennen kann“, betonte der Geschäftsführer der „Axamer Lizum“, Werner Frießer, im Rahmen des Spatenstichs.Das Kraftwerk soll mit einer Ausbauwassermenge von 200 Sekundenlitern, einer Bruttofallhöhe von 534 Metern und einer Nennleistung von 868 kW errichtet werden. 7,9 Millionen Euro werden für Kraftwerksbau, Errichtung eines neuen Kanals und neuer Trinkwasserleitungen für das Gemeindegebiet Axams veranschlagt. Nach einem Jahr Bauzeit soll die Anlage in Betrieb gehen und in den Folgejahren die ersten Ausschüttungen für die Beteiligten bringen.
Infrastruktur für Gemeinde. Mit der Errichtung des Kraftwerkes kommt es auch zu einigen Verbesserungen der Gemeindeinfrastruktur: So wird der Kanal in die „Axamer Lizum“ auf 3,5 Kilometer Länge neu verlegt und eine Leerverrohrung für eine Glasfaserinternetanbindung der Lizum vorgesehen. Außerdem werden die Wasserleitungen erneuert und somit die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Axams langfristig abgesichert. Die Erneuerung dieser Leitungen bildet auch die Grundlage für ein Trinkwasserkraftwerk, welches die Gemeinde Axams im Zuge des Baus des Kleinwasserkraftwerkes ebenfalls errichtet. Beim Trinkwasserkraftwerk wird das Wasser vor der Einleitung in den Hochbehälter für die elektrische Stromerzeugung verwendet. Aus über 20 Quellen wird das Trinkwasser in Axams bezogen – 35 Sekundenliter stehen auf diese Weise zur Stromerzeugung zur Verfügung, was einer Jahresstromproduktion von weiteren 830.000 Kilowattstunden oder dem Jahresstromverbrauch von mehr als 200 weiteren Haushalten entspricht: „Mit der Errichtung beider Kraftwerke können wir den Strom für knapp 1.300 Axamer Haushalte produzieren und machen somit einen großen Schritt in Richtung Energieautonomie. Beide Projekte spülen langfristig Geld in unsere Gemeindekasse und mit dem Tausch der Wasserleitungen sichern wir langfristig die Trinkwasserversorgung für unsere Gemeindebürger/innen“, freut sich Bürgermeister Thomas Suitner. „Die Gemeinde Axams kommt ihrem Ziel CO2-neutral zu werden, immer näher. Durch die beiden Wasserkraftprojekte und die bereits laufende Photovoltaikoffensive kann ein ökologischer Nutzen mit einem ökonomischen Gewinn für die Gemeindebürger/innen erzielt werden“, so Vizebürgermeister Walter Mair.
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