Benedikt Singer ist seit einem halben Jahr Bürgermeister, und er verwaltet „Dornauers Erbe“ mit Umsicht
Benedikt Singer ist seit dem 26. Feber Bürgermeister von Sellrain. Mit seiner Wahl zum Dorfchef übernahm die ÖVP wieder das Ruder in der Gemeindepolitik. Singer macht aber kein Heel daraus, dass ihm sein Vorgänger, der amtierende SP-Landeshauptmann-Stv. Georg Dornauer, ein geordnetes Erbe hinterlassen hat und dass im Gemeinderat ein konstruktives Miteinander auf der Tagesordnung steht.
Von Gebi G. Schnöll
Benedikt Singer (Gemeinsam für Sellrain) ist am 26. Feber gegen Harald Willam (Wir Sellrainer) in die Bürgermeisterwahl gegangen, die notwendig war, weil der damalige SP-Bürgermeister Georg Dornauer in die Landesregierung gewechselt ist. Willam erhielt bei der Wahl 388 Stimmen (43,64 Prozent), Gegenkandidat Singer sprachen 501 Sellrainer (56,36 Prozent) ihr Vertrauen aus. Ein halbes Jahr nach seiner Wahl zum Dorfchef erklärt Singer im Gespräch mit der RUNDSCHAU, dass er seinen Schritt an die Spitze der Sellrainer Gemeindepolitik nicht bereut und dass er gerne für das Wohl der Bürger arbeitet.
VIELE AUFGABEN. „Es gibt viele spannende Aufgaben, die zu erledigen sind. Einige Projekte, die noch vor meiner Amtszeit in Angriff genommen wurden, konnten bereits abgeschlossen werden, etliche Zukunftsprojekte stehen vor der Realisierung bzw. sind in Planung“, schildert Singer. Ein fast abgeschlossenes Großprojekt ist das „Gemeinschaftskraftwerk Sellrain“, an dem die sechs Gemeinden Unterperfuss, Oberperfuss, Grinzens, Sellrain, Gries und St. Sigmund beteiligt sind und das seit heuer im März am Netz ist. In Betrieb ist seit November 2022 auch das „Kraftwerk Fotsch“, dessen Alleineigentümerin die Gemeinde Sellrain ist. Als laufende Projekte nennt Bürgermeister Benedikt Singer die Errichtung von Urnengräbern am Friedhof, die Förderung von privaten Photovoltaikanlagen, die Umsetzung der Pläne für das Sportplatzareal sowie ein Wohnbauprojekt auf dem Areal des ehemaligen „Gasthauses Sellrainerhof“ mit 25 bis 30 leistbaren Wohnungen. Zu den Zukunftsprojekten zählen der Ausbau des Glasfasernetzes, wichtige Schutzbauten, der Ausbau der Kinderbetreuung sowie der weitere Ausbau der nach Oberperfuss führenden Landesstraße, genannt „Gasse“. Der Sellrainer Gemeinderat muss alle Projekte mit viel Um- und Weitsicht in Angriff nehmen. „Unser Jahresbudget beläuft sich auf rund vier Millionen Euro, das lässt keine großen Sprünge zu“, so Singer.
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