Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Leutasch will „WE“-Wohnraum schaffen

Gemeinderat stellt dem gemeinnützigen Bauträger den Baugrund zu einem symbolischen Betrag zur Verfügung

Obwohl Leutasch noch immer mit einem talweiten Bauverbot auf Grund des noch nicht genehmigten Raumordnungskonzepts kämpft, hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bereits mit einem sozialen Wohnbauprojekt beschäftigt. 60 Bürger haben im Rahmen einer Umfrage ihr Interesse an neuem Wohnraum bekundet. Da sich viele kein Eigenheim leisten können, wurde über eine Mietwohnanlage bzw. Miet-Kaufanlage mit Reihenhäusern debattiert.
21. März 2023 | von Gebi G. Schnöll
Leutasch will „WE“-Wohnraum schaffen<br />
Bürgermeister Jorgo Chrysochoidis: „Viele junge Leute suchen Wohnraum!" Foto: Archiv
Von Bernhard Rangger

Als Projektpartner haben sich die Leutascher auf die gemeinnützige Wohnungseigentum (WE) verständigt, die auch bei der Sitzung durch DI Thomas Sailer, Prokurist Christian Nigg und Hannes Pichler vertreten war. Sie stellten eine Studie vor, wie man eine Erweiterung des Siedlungsgebietes in „Ostbach“ unter größtmöglicher Einbeziehung der Bedürfnisse der 60 Wohnungsinteressenten an der Umfrage umsetzen könnte. Sie teilten das Erweiterungsgebiet in zwei Bereiche: In einen, den die Gemeinde an Wohnungswerber verkaufen könnte, die ein Eigenheim errichten wollen und in einen, wo die „WE“ neun Reihenhäuser mit je 100 bis 110 Quadratmetern Wohnfläche, zwei Carport-Stellplätzen und einem Keller sowie zwei Wohnblöcke mit je zwölf Wohnungen errichten könnte. Die Wohnblöcke wären mit einer Tiefgarage, Besucherparkplätzen im Freien, Lift und Stiegenhaus erschlossen, würden über Erdgeschoss und zwei Stöcke verfügen und aus Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen zwischen 60 und 90 Quadratmetern errichtet. Alle Gebäude würden in Niedrigenergiebauweise geschaffen und über eine gemeinsame Hackschnitzelheizung und PV-Anlage weitgehend mit günstiger Eigenenergie versorgt.

ZWEI BAUSTUFEN MÖGLICH. „Die beiden Blöcke mit Eigentumswohnungen können wir nach Bedarf zeitversetzt oder in einem errichten“, so DI Sailer. „Die Wohnungen sind barrierefrei und behindertengerecht und werden oberflächenfertig ausgeführt. Dabei gibt es drei Fliesentypen zur Auswahl. Auch individuelle Änderungswünsche sind bis zu einem gewissen Ausmaß im Preis inkludiert, müssen zeitgerecht mitgeteilt werden.“ Prokurist Nigg ging auf die derzeit schwierige Finanzierungssituation ein: „Es wird um eine Erhöhung der Wohnbauförderung debattiert, daher können wir derzeit noch kaum über Preise Auskunft geben. Trotzdem sind Reihenhäuser wie Wohnungen im höchsten Maß objektgefördert, da wir die Anlage als Gesamtes einreichen.“

symbolischer wert. Die Gemeinde schlug vor, den Grund um einen symbolischen Wert von zehn Euro an die Wohnungseigentum zu übertragen, wenn diese die gesamte Grunderschließung inklusive Zufahrtsstraße übernimmt und eine allfällige Differenz auf den höchstmöglichen Grundpreis den Mietern oder Käufern weitergibt oder einen öffentlichen Spielplatz errichtet. Obwohl erst ein Grundsatzentschluss gefasst wurde, dass man weiter mit der WE zusammenarbeiten wolle, wurde auch signalisert, dass man eher zu einer Mietkauf-Variante tendiere, bei der sich die Leutascher, die sich um die Reihenhäuser bzw. Wohnungen bewerben, nach fünf Jahren für einen Kauf aussprechen können. Der früheste mögliche Baubeginn wurde auf Grund der noch offenen Raumordnungsdebatte nicht klar festgelegt. Es wird aber mindestens eineinhalb Jahre dauern, bis die Gründe baugerecht erschlossen und die Bauten errichtet sind. Da in der zweiten Auflage der ersten Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzepts nur noch drei Stellungnahmen eingegangen sind, von denen nur einer wegen eines Formfehlers des Raumplaners stattgegeben werden musste, wurde die neuerliche Auflage einstimmig beschlossen, und es sollte diese bis eine Woche nach Ostern rechtswirksam werden.

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