So war es früher – Ausgabe Telfs (KW 49-24)
3. Dezember 2024 | von
Stefan Dietrich

Dieses Bild ist vielen Telferinnen und Telfern vertraut. Als Reproduktion hängt es in manchem Wohnzimmer. Es zeigt die Rosengasse mit Blickrichtung Pfarrkirche und stammt vom deutschen Zeichner und Illustrator Richard Püttner (1842-1913). Der Holzstich entstand um 1880.
Vergangene Woche war an dieser Stelle eine der ältesten Fotografien von Telfs zu sehen. Die Aufnahme aus dem Jahr 1868, die ebenfalls die Rosengasse zeigt, ist unten (kleines Bild) nochmal abgebildet, weil sie in besonderer Beziehung zum Püttner-Stich steht. Das Foto diente dem Künstler, der wahrscheinlich nie in Telfs war, als Vorlage. Richard Püttner fertigte zahlreiche Holzstiche von Orten in Mitteleuropa an, verwendete dabei aber oft Bildvorlagen. Im Fall von Telfs griff er zu einem Album mit Fotografien aus den Alpen, das der britische Fotograf William England herausgebracht hatte. Püttner fügte dem eher nüchternen Foto eine Gruppe am Brunnen plaudernder Frauen hinzu. Dass das Bild nicht „nach der Natur“ entstand, verraten auch Details. So stimmt der Heuwagen perspektivisch nicht, er ist viel zu klein. Aus dem wolkigen Himmel über der Kirche lässt Püttner einige nicht recht passende Berge herausschauen. Der Grund ist klar: Auf der Fotovorlage ist der Himmel wolkenverhangen und lässt die tatsächliche Bergkulisse nicht erkennen.
Dennoch wurde der seinerzeit mehrfach in Zeitungen veröffentlichte Stich für Telfs zu einem ikonischen Bild für die „gute alte Zeit“. Und die auf William Englands Foto zurückgehende Nachahmung fand auch ihrerseits Nachahmer. Bis hinein ins 20. Jahrhundert entstanden Zeichnungen und Gemälde, die das Bild von Püttner – mehr oder weniger gelungen – kopieren und variieren.
Vergangene Woche war an dieser Stelle eine der ältesten Fotografien von Telfs zu sehen. Die Aufnahme aus dem Jahr 1868, die ebenfalls die Rosengasse zeigt, ist unten (kleines Bild) nochmal abgebildet, weil sie in besonderer Beziehung zum Püttner-Stich steht. Das Foto diente dem Künstler, der wahrscheinlich nie in Telfs war, als Vorlage. Richard Püttner fertigte zahlreiche Holzstiche von Orten in Mitteleuropa an, verwendete dabei aber oft Bildvorlagen. Im Fall von Telfs griff er zu einem Album mit Fotografien aus den Alpen, das der britische Fotograf William England herausgebracht hatte. Püttner fügte dem eher nüchternen Foto eine Gruppe am Brunnen plaudernder Frauen hinzu. Dass das Bild nicht „nach der Natur“ entstand, verraten auch Details. So stimmt der Heuwagen perspektivisch nicht, er ist viel zu klein. Aus dem wolkigen Himmel über der Kirche lässt Püttner einige nicht recht passende Berge herausschauen. Der Grund ist klar: Auf der Fotovorlage ist der Himmel wolkenverhangen und lässt die tatsächliche Bergkulisse nicht erkennen.
Dennoch wurde der seinerzeit mehrfach in Zeitungen veröffentlichte Stich für Telfs zu einem ikonischen Bild für die „gute alte Zeit“. Und die auf William Englands Foto zurückgehende Nachahmung fand auch ihrerseits Nachahmer. Bis hinein ins 20. Jahrhundert entstanden Zeichnungen und Gemälde, die das Bild von Püttner – mehr oder weniger gelungen – kopieren und variieren.