Diese kolorierte Schwarz-Weiß-Fotografie stammt vom Beginn des vorigen Jahrhunderts und zeigt die alte Salzstraße sowie einen malerischen Blick auf Inzing und auf die Mieminger Kette. Am linken Bildrand ist noch ein Teil der „Rangger Kapelle“ zu erkennen. Früher zweigte an dieser Stelle der Weg nach Ranggen ab. Der Verlauf dieses alten Weges ist sowohl in der Urmappe von 1856 als auch auf dem Luftbild von 1958 deutlich erkennbar. Die Kapelle ist unter dem Beinamen „Franzosenkapelle“ bekannt. Im Giebelfeld befindet sich eine Inschrift, die darauf hinweist, dass hier zweimal der „Feind ins Land kam und abgewehrt wurde“. Im Dorfbuch steht dazu: „Zur Zeit der Franzosenkriege verfolgte ein französischer Soldat einen Inzinger Bauern; er hieß Trenkwalder, vulgo Xander. Trenkwalder konnte sich verstecken und entging so weiteren Nachstellungen. Aus Dankbarkeit errichtete er 1848 die Kapelle. Das Volk nannte sie lange Zeit die Franzosenkapelle.“
Eine weitere bemerkenswerte Geschichte ist der über Jahrhunderte dauernde Transport von Salz vom Zirler Salzlager zum Salzstadel in Telfs. Dieser Verkehr machte eine sorgfältige Instandhaltung der Salzstraße notwendig und führte zur Errichtung zahlreicher Gasthäuser entlang der Strecke. In Inzing befand sich zudem ein Zollhaus, das an der Stelle des heutigen Gebäudes Salzstraße 5 stand. Die Salzstraße war eine bedeutende Verkehrsader. Heute hat sich das Verkehrsaufkommen jedoch noch um ein Vielfaches erhöht – bis zu 5000 Fahrzeuge passieren täglich den Ort.
Übrigens: Wer mehr über die Inzinger Ortsgeschichte erfahren möchte, ist eingeladen, am Samstag, 22. März, an der „Wanderung auf alten Pfaden“ teilzunehmen. Treffpunkt: Kirchplatz, 9 Uhr. (Näheres unter: https://www.es-inzing.at/kurse/wandernfs25)