Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gastronomie und Hotellerie öffnen ihre Türen

Wie geht es der von der Pandemie stark gebeutelten Branche und wie blicken hiesige Betriebe der Öffnung entgegen?

Gastronomen und Hoteliers stehen in den Startlöchern. Ab dem 19. Mai, also nach über einem halben Jahr Lockdown, dürfen Cafés, Restaurants und Hotels wieder Gäste empfangen. Von den Lockerungen ausgenommen ist einzig die Nachtgastronomie. Die RUNDSCHAU hat sich mit hiesigen Betrieben – Blockhaus in Völs, Gasthof Inntal in Unterperfuss und dem Astoria Resort Seefeld – über den Status quo und die bevorstehende Öffnung unterhalten.
10. Mai 2021 | von Beatrice Hackl
Gastronomie und Hotellerie öffnen ihre Türen<br />
Cafés, Restaurants und Hotels dürfen ab Mittwoch, dem 19. Mai, wieder Gäste empfangen. Bei Gastronom Josef Linder steht das Telefon nicht still: Bereits Tage vor der Öffnung nimmt er am laufenden Band Reservierungen entgegen.RS-Foto: Hackl
Von Beatrice Hackl

Hoch motiviert und positiv gestimmt zeigt sich Philipp Schneitter, GF vom Restaurant Blockhaus in Völs: „Bei uns sieht es sehr gut aus. In den vergangenen Monaten haben wir unseren Gästen einen Take-Away-Service geboten, und ich habe mich in dieser Zeit der Herausforderung eines Allrounders gestellt. Insbesondere am Wochenende wurde das gut angenommen.“ Aufgrund der etwas abgelegenen Lage des Restaurants werde man dieses Angebot jedoch nicht beibehalten und mit 19. Mai zum Normalbetrieb zurückkehren. „Wir starten im Grunde mit demselben sieben- bis achtköpfigem Team wieder voll durch. Sowohl das Personal als auch unsere Stammkunden freuen sich bereits auf die Öffnung, was sich unter anderem an den bereits zahlreich eingegangenen Reservierungen zeigt.“ Das Völser Restaurant habe hauptsächlich einheimische Gäste und ist folglich nicht vom Tourismus abhängig. Dennoch rechnet der Geschäftsführer aufgrund der Abstandsregeln bzw. den reduzierten Sitzplätzen zwangsläufig mit Umsatzeinbußen. „Ich habe auch gehört, dass sich manche nicht extra testen lassen wollen und somit keine Restaurants besuchen werden“, berichtet Schneitter.
Auch im „Gasthof Inntal“ in Unterperfuss hat im vergangenen halben Jahr kein Gast an einem Tisch Platz genommen. Stattdessen boten die Betreiber Claudia und Josef Linder einen Abholservice an. Ab Donnerstag, dem 20. Mai, wollen sie den Betrieb mit ihrem achtköpfigen Team wieder aufnehmen. „Ich bin guter Dinge und mache mir keine Sorgen. Unser Restaurant war vor Corona immer gut besucht und in Anbetracht dessen, wie viele Gutscheine bei uns gekauft werden und wie viele Reservierungen bereits eingegangen sind, bekommen wir das wieder hin. Unsere Gäste sind zu 99 Prozent Einheimische. Sie kommen aus Landeck, aus Schwaz oder auch aus Kitzbühel zu uns“, berichtet Josef Lindner. „Prinzipiell wird alles weiterlaufen wie bisher, mit dem einzigen Unterschied, dass wir nun an unseren vier Öffnungstagen durchgehend warme Küche bieten werden, also von 12 bis 21 Uhr. Ich koche sehr regional und werde dementsprechend von zehn bis 15 Bauern mit frischen Produkten versorgt. Das schätzen die Leute und somit habe ich ein gutes Gefühl, was die nächste Zeit anbelangt“, verdeutlicht der Geschäftsführer.

Hotellerie und Tourismus. Die zwei befragten Restaurants blicken zuversichtlich in die Zukunft und können auf ihre einheimischen Stammkunden zählen, wie die Reservierungslage untermauert. Aber wie ist es um die Hotellerie betellt? Die RUNDSCHAU hat sich bei Elisabeth Gürtler vom Astoria Resort Seefeld nach dem Status Quo erkundigt. „Wir werden erst am 10. Juni öffnen. Zum einen bin ich der Meinung, dass im Mai nur vereinzelt deutsche Gäste den Weg zu uns finden werden, und zum anderen haben wir uns dazu entschlossen den Lockdown für einen Umbau zu nutzen. Dieser konnte noch nicht abgeschlossen werden. In puncto Dämmmaterial kam es nämlich aufgrund der Lieferengpässe in der Baubranche zu einer zeitlichen Verzögerung“, berichtet Gürtler und ergänzt: „Unsere Sommer können mitunter auch sehr warm werden und ein arabischer, chinesischer oder US-amerikanischer Gast ist klimatisierte Räume gewöhnt. Dementsprechend wird dieser Service auch erwartet und wir wollen unseren Gästen auch diesen Komfort künftig bieten. Deshalb klimatisieren wir das Hotel und darüber hinaus erneuern bzw. modernisieren wir unsere Suiten.“

Personal und Testungen. „Das gesamte Personal des Hotels befindet sich seit November auf Kurzarbeit. Nach dem ersten Lockdown hat sich gezeigt, dass es vielen unserer Mitarbeiter schwer gefallen ist, wieder in ihren gewohnten Arbeitsalltag zurückzufinden. Um ihnen den Wiedereinstieg diesmal zu erleichtern bzw. ein Gefühl der Regelmäßigkeit aufrechtzuerhalten, wurde versucht, die Angestellten mental mittels Onlineschulungen und Fortbildungen im Arbeitsmodus zu behalten. Zudem haben wir die Zeit auch dafür genutzt, um digitale Neuerungen einzuführen und uns auf dieser Ebene weiterzuentwickeln. Hierfür sind Einschulungen notwendig, somit werden die Mitarbeiter bedarfsabhängig und schrittweise bereits vor der Eröffnung aus der Kurzarbeit herausgeholt“, erklärt Gürtler. „Unser Personal wurde schon vor dem jüngsten Lockdown einmal wöchentlich mittels PCR-Test bei uns im Haus getestet – das behalten wir auch künftig so bei. Unsere Gäste werden wir ebenfalls hausintern mit einer kostenlosen Testmöglichkeit servicieren. Ich bin positiv gestimmt und davon überzeugt, dass sich die Lage für den Erholungstourismus bald entspannen wird. Schwieriger wird es vermutlich für den Städte- und Kongresstourismus“, wagt Gürtler einen Blick in die Zukunft.
 

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