Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Inzing geht mit gutem Beispiel voran

Adventmarkt der Inntalgemeinde ist zu 100 Prozent „Mehrweg“ und wurde erstmalig als „Green Event“ ausgezeichnet

Die Adventmärkte sind nach pandemiebedingten Einschränkungen in diesem Jahr wieder voll durchgestartet. Allerdings gibt es trotz Pfandtassen in Sachen Nachhaltigkeit noch viel aufzuholen bzw. zu verbessern. Ein paar Märkte machen vor, wie es geht. Vier „Tiroler Green Events“ zeigen, wie man Weihnachtsmärkte nachhaltig gestalten kann: Der Adventmarkt in Inzing, das Event „Ach, du grüne Weihnacht!“ in Breitenbach am Inn, der Adventmarkt Naturparkhaus Kaunergrat und der Weihnachts-Hoangascht im Pillerseetal.
12. Dezember 2022 | von Beatrice Hackl
Inzing geht mit gutem Beispiel voran
„Green Event“ in Weiß getaucht: Schneegestöber sorgte vergangenen Freitag am Inzinger Adventmarkt für weihnachtliche Stimmung. RS-Foto: Hackl
Von Beatrice Hackl

Glitzer, Glanz und Glühwein – aber nicht alles was glänzt ist Gold, und sobald man sich mit „Green Events“ beschäftigt, führt kein Weg am Thema „Mehrweg“ vorbei. Durch den Einsatz von wiederverwendbaren Tassen, Tellern und Besteck kann bei einer Veranstaltung bis zu 90 Prozent des Abfalls eingespart werden. Die meisten Weihnachtsmärke in Österreich setzen seit langem auf ein Pfandsystem beim Ausschank von Glühwein und Co. Einigen Veranstaltern geht das aber nicht weit genug. Sie haben das Konzept „Weihnachtsmarkt“ von Grund auf neu gedacht und wurden als „Green Event Tirol“ ausgezeichnet: Unter anderem der Adventmarkt in Inzing.

100 Prozent „Mehrweg“. „Die Glühweintassen hatte die Gemeinde schon, für das restliche Geschirr haben wir uns die ISSBA als Partnerin mit an Bord geholt – jetzt ist unser Adventmarkt 100 Prozent 'Mehrweg'. Das bringt auch einen Vorteil für die teilnehmenden Vereine, weil sie kein Geld für Einwegverpackungen mehr ausgeben müssen“, berichtet Alexander Maurer, der Vizebürgermeister von Inzing, der für den örtlichen Adventmarkt verantwortlich zeichnet. Neben dem Vermeiden von Abfall durch Mehrweggeschirr sowie einer regionalen und fleischarmen Verpflegung ist das Produktangebot ein wesentlicher Faktor für die Nachhaltigkeit eines Adventmarkts. So sehr manche Christkindlmärkte in Tirol mit Tradition und Lokalkolorit werben, so wenig stammt das Angebot häufig aus der Region. Christbaumkugeln „made in China“ haben eine schlechte Öko-Bilanz und passen nicht zu einem klimafreundlichen Weihnachtsfest. 

Klimafreundliche Speisen. Der Adventmarkt in Inzing wurde heuer erstmalig als „Green Event“ ausgezeichnet. Bei Kiachl, Apfelradeln und Kürbissuppe kommen Vegetarier hier auf ihre Kosten. Über 50 Prozent der angebotenen Speisen sind ohne Fleisch und damit klimafreundlicher: Der Inzinger Adventmarkt kann noch am Freitag, dem 16., und am Samstag, dem 17. Dezember, besucht werden.
Tauschen statt kaufen. Beim Event „Ach, du grüne Weihnacht!“ am 26. November in Breitenbach am Inn wurde dem weihnachtlichen Konsumrausch der Kampf angesagt. Tauschen statt kaufen war hier das Motto. Der Kleider-Tauschmarkt, der Pflanzenableger-Markt und der Flohmarkt boten für jeden die Gelegenheit, wertvolle Stücke zu erstehen oder weiterzugeben. 

Umweltfreundlich. Der Adventmarkt Naturparkhaus Kaunergrat bemüht sich als „Green Event“ besonders darum, dass die Besucher umweltfreundlich anreisen. Dafür wurde eine Mitfahrbörse eingerichtet. Der Adventmarkt fand vom 9. bis 11. Dezember statt.

Regionale Produzente. Am Freitag, dem 16. Dezember, verwandelt sich der monatliche Markt im Pillerseetal in den Weihnachts-Hoangascht. Mit dabei sind ausschließlich Produzenten aus dem Tal, die kreative Ideen für Weihnachtsgeschenke anbieten: von Zirben-Deko über Schafwoll-Produkte bis hin zu Brot und Käse.
 
Inzing geht mit gutem Beispiel voran
Auf dem Inzinger Adventmarkt setzten die Betreiber auf ein Pfandsystem für Tassen, Teller und Besteck. RS-Foto: Hackl
Inzing geht mit gutem Beispiel voran
In der Inntalgemeinde setzen die Organisatoren auf Nachhaltigkeit, wofür der beschauliche Adventmarkt als „Tiroler Green Event“ ausgezeichnet wurde. RS-Foto: Hackl

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