Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Millionen-Projekt im Norden von Kematen

11. Juni 2019 | von Nina Zacke
Über den Startschuss für die Baustufe I freuten sich: Vize-Bgm. Klaus Gritsch (Gemeinde Kematen), Bgm. Rudolf Häusler (Gemeinde Kematen), Mag. Johannes Marsoner, Dr. Helmut Marsoner und Dr. Thomas Marsoner. RS-Foto: Hackl
Anstoßen auf Trinkwasser aus Inzing: V.l. der Hattinger Wassermeister Georg Wild, die Hattinger Dorfchefs Bernhard Bröz und Dietmar Schöpf und die Inzinger Gemeindechefs Josef Walch und Hartwig Oberforcher mit ihrem Wassermeister David Eiterer. RS-Foto: Schnöll
Eine 600 Meter lange Verbindungsleitung sichert nun in Hatting den Bedarf an Trink- und Löschwasser ab. RS-Fotos: Schnöll
Fotostrecken, Erinnerungsstücke und Zeittafeln erzählen bei der Ausstellung die Geschichte des Telfer Bades. Foto: Gemeindechronik Telfs
Mit dem Telfer Bad verbinden sich viele Erinnerungen. Die Ausstellung „Badezeit“ zeigt die neun Jahrzehnte alte Geschichte der Telfer Bäder mit vielen Bildern.
Foto: Gemeindechronik Telfs

Klassische Gewerbehallen, Bürogebäude und ein Hotel – das bietet der Gewerbe- und Technologiepark GTP Kematen 


Im Norden Kematens – zwischen der Autobahn und der Eisenbahntrasse – wird mit dem Bau des Gewerbe- und Technologieparks ein millionenschweres Großprojekt realisiert. Genauer gesagt nimmt die Investorenfamilie Marsoner dafür rund 100 Millionen in die Hand und tätigt damit Österreichs größte private Investition. Der Startschuss für den ersten Bauabschnitt ist bereits gefallen. Bürgermeister Rudolf Häusler freut sich über die partnerschaftliche Zusammenarbeit und auf die vielen neuen Arbeitsplätze.

„Vor 75 Jahren befanden sich hier die ‚sauren Wiesen‘. Alles war Schwemmland. Es gab Laubwälder, Tümpel und jede Menge Kaulquappen. Mittlerweile ist das Geschichte, denn mit der Verkehrserschließung kam die Trockenlegung“, erinnert sich Investor Helmut Marsoner. „Seit drei Generationen bzw. seit rund 100 Jahren befindet sich dieser Grund und Boden in unserem Familienbesitz. Mit der Errichtung des Gewerbezentrums wollen wir einen fruchtbaren Beitrag für alle leisten.“ Dem Mammutprojekt ging eine lange Planungsphase voraus, und zudem waren aufwändige Vorbereitungsarbeiten erforderlich: So mussten sowohl Hochspannungs- als auch Erdgasleitungen verlegt werden, und zudem galt es eine neue Verkehrsanbindung inklusive Autobahnauffahrt zu errichten.

SPITZENFORSCHUNG UND SPITZENHANDWERK. Die direkte Autobahnanbindung und die „ausgezeichnete Lage“ zwischen Deutschland und Italien sehen die Verantwortlichen als ganz großen Bonus des Gewerbeparks Kematen. „Wir werden zum europäischen Zentrum für Spitzenforschung und Spitzenhandwerk“, zeigt sich Bürgermeister Rudolf Häusler optimistisch. Zwar hat sich der Baubeginn um rund zwei Jahre verzögert, aber mittlerweile schreiten die Arbeiten im ersten Abschnitt in großen Schritten voran. „Der Bürgermeister hat stets nach Argumenten gesucht, wie es geht und nie nach jenen gesucht wie es nicht geht“, freut sich Investor Marsoner. Dankende Worte für die fruchtbare Zusammenarbeit findet Häusler sowohl für die Familie Marsoner als auch für das Land Tirol bzw. Landesrat Johannes Tratter und die Abteilung Bau- und Raumordnung.

1.000 ARBEITSPLÄTZE. Die Vision des Gewerbe- und Technologieparks wird in den kommenden fünf bis sechs Jahren auf insgesamt 6,5 Hektar realisiert. Aktuell entstehen im ersten Bauabschnitt auf 11.000 Quadratmetern vier Gebäude: Ein Gastronomiebetrieb mit angeschlossener Autowerkstätte, ein Bürogebäude, eine gemischte Logistik- und Gewerbehalle sowie ein Businesshotel. Mit Carmen Raitmair konnte eine Kematerin als Betreiberin für das 148-Betten-Hotel gefunden werden. Das sechsstöckige Bürogebäude wird nach der Fertigstellung eine vermietbare Fläche von 3.500 Quadratmetern bieten, wovon bereits 40 Prozent vermietet werden konnten. Innerhalb der vier Gebäude des ersten Abschnitts werden 250 Arbeitsplätze entstehen, und sobald das Bauprojekt abgeschlossen ist, werden insgesamt 1.000 Menschen im Gewerbe- und Technologiepark Arbeit finden.

GESAMTKONZEPT. Die Planungsübernahme durch die in Inzing ansässige Firma „Baupuls“ erfolgte im Frühjahr 2018. Geschäftsführer Patrick Weber legte Wert auf ein umweltfreundliches Gesamtkonzept: „Sowohl das Heizen der Gebäude als auch deren Kühlung wird mittels Grundwasserwärmepumpe sichergestellt. Photovoltaikanlagen auf den Dächern sollen eine möglichst energieautarke Versorgung gewährleisten. Auch eine umfangreiche Baumbepflanzung sowie begrünte Fassaden sind angedacht.“ Die Übergabe des ersten Abschnitts ist für September 2020 geplant. Weitere Gebäude werden nach Bedarf errichtet, wobei die Verantwortlichen mit einem fließenden Übergang der einzelnen Bauabschnitte rechnen.

Von Beatrice Hackl

 

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