Von Friederike Bundschuh
Ziel des vom Land Tirol geförderten Projekts ist ein Umdenken im Kaufverhalten und die Anregung zu einem wertschätzenden Umgang mit Produkten und Ressourcen. Lukas Bodner, Leiter von „No amol“, erklärt: „Die Kreislaufwirtschaft ist das Gebot der Stunde. Wer wirtschaftlich und ökologisch eine Vorreiterrolle spielen will, muss zirkuläre Produktion und zirkulären Konsum jetzt in der Region möglich machen.“ Und das geht so…
„No amol“-Box wo? Voraussetzung ist, dass man sich eine „No amol“-Box besorgt. Diese wird kostenlos an den Recyclinghöfen der teilnehmenden Gemeinden zur Verfügung gestellt, auch bei teilnehmenden WAMS Sammelstellen oder bei Ho&Ruck Innsbruck können sie zu den Öffnungszeiten abgeholt werden. Diese Box ist dann mit sauberen und unbeschädigten Gegenständen zu befüllen und bei den genannten Stellen gebührenfrei wieder abzugeben. Pro Person und Tag wird eine Box ausgegeben, auch Personen, die nicht in den teilnehmenden Gemeinden wohnen, sind herzlich eingeladen, die „No amol“-Box zu verwenden.
Was gehört in die Box? Dazu Kathrin vom WAMS Telfs: „Wichtig ist, dass keine kaputten oder unvollständigen Sachen in die Box kommen. Das bindet nur Ressourcen, die anderweitig genutzt werden können. Wenn bei einem Kleidungsstück ein Knopf fehlt, ist das kein Problem.“ In die Box können Kinderspielsachen, Bücher, Blumentöpfe, Kleidung, Dekorationsgegenstände, Geschirr, Musikinstrumente, Werkzeug oder auch Sportartikel gepackt werden. Voraussetzung ist, dass die gebrauchten Gegenstände noch „gut in Schuss“ sind. Das ist die zweite Chance für gut erhaltene Gegenstände, die ihren Nutzen im Haushalt verloren haben.
Was passiert weiter? Der Inhalt der gesammelten Boxen wird in den Sammelstellen sortiert und zum Wiederverkauf in den sozioökonomischen WAMS-Betrieben aufbereitet. Dadurch bekommen Personen, die nur schwer oder gar keine Arbeit finden, wieder eine Möglichkeit, sich in den Arbeitsprozess zu integrieren. Darüber hinaus stehen der Bevölkerung hochwertige und leistbare Produkte zur Verfügung, die die Umwelt schonen, weil keine neuen Ressourcen für die Produktion aufgewendet werden müssen. Eine doppelte Win-win-Situation für eine Kreislaufwirtschaft, die Abfallmengen reduziert und neue Maßstäbe setzt. Michael Flörl, Betriebsleiter WAMS in Telfs, zur RUNDSCHAU: „Da steh ich voll dahinter, weil alles, das nicht neu produziert werden muss, Ressourcen schont.“ Für das Projekt wurde eine spezielle Website eingerichtet, über die auch Gegenstände getauscht, repariert oder gespendet werden können.
Ziel des Projekts sind ein Umdenken im Kaufverhalten und die Anregung zu einem wertschätzenden Umgang mit Produkten und Ressourcen.
Foto: Bundschuh