Kapellmeister Alexander Grüner nahm Abschied von der MK Huben
Kürzlich fand in Huben das letzte Sommer-Platzkonzert der Musikkapelle Huben statt. Dabei stand das Konzert im Musikpavillon ganz im Zeichen von Langzeit-Kapellmeister Alexander Grüner. Feierte dieser doch nach 17 Jahren seinen Abschied als Leiter der sehr erfolgreichen Musikkapelle des kleinen, aber innovativen Dörfchens westlich der Ötztaler Ache.
Von Christoph Hablitzl
Gewissermaßen „Heimvorteil“ genoss der Längenfelder Alexander Grüner bei seinem letzten Auftritt als Kapellmeister der MK Huben, stammen doch Mutter Jutta und Ehefrau Viktoria, beide aus Huben. Schon beim Einmarsch der Kapelle Richtung Musikpavillon säumten zahlreiche Schaulustige die Dorfstraße. Riesenapplaus gab es dann für ihn beim anschließenden Platzkonzert mit seiner Verabschiedung. Unter den Zuhörern, gleich in der ersten Reihe, gehörte auch seine Familie, Bürgermeister Richard Grüner mit Gattin, alle Gemeinderäte der Fraktion Huben, Feuerwehrkommandant Frank Schöpf und eine Abordnung vom Musikbezirk Silz. Das ganze Dorf war auf den Beinen, um „Alex“ zu verabschieden. „Im Herbst 2022 entschloss ich mich, mein Kapellmeisteramt nach 17 erfolgreichen Jahren im Jahr 2023 zurückzulegen. Wenn man so viele Jahre bei einer Musikkapelle voransteht, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo es Zeit wird ‚Danke!‘ für diese schönen Erlebnisse und Erinnerungen zu sagen und den Taktstock weiterzugeben“, sagt Alexander Grüner zu seiner Entscheidung „die nicht über Nacht, sondern wohlüberlegt gefallen ist”, so der hauptberuflich bei der Gemeinde Längenfeld tätige Vollblutmusikant weiters.
BEWEGTE LAUFBAHN. Alexander Grüner trat im Jahre 1996 als 13-jähriger der Musikkapelle Längenfeld als Hornist bei, um dort dann zehn Jahre als Mitglied mitzuwirken. 1997 wurde Grüner dann auch Mitglied bei der Musikkapelle Huben, wo zu dieser Zeit sein Vater Andreas als Kapellmeister das Zepter führte. Musikalische Weiterentwicklung holte er sich dann bei der Militärmusik Tirol, wo er zuerst als Präsenzdiener, dann als Vertragsbediensteter von 2002 bis 2009 musizierte. In dieser Zeit wurde auch das Landeskonservatorium in Innsbruck besucht. Schließlich folgte die Dirigierausbildung bei Professor Edgar Seipenbusch in einem dreijährigen Dirigier-Workshop inklusive Privat-Unterricht. Das Amt des Kapellmeisters bei der Musikkapelle Huben übernahm er von seinem Vater 2006. Von 2008 bis 2017 fungierte Grüner auch als Bezirkskapellmeister des Musikbezirkes Silz. Ein Erlebnis bleibt ihm wohl für immer in Erinnerung: Eine Begegnung mit Papst Franziskus! „Gemeinsam mit der MK Längenfeld unternahmen wir eine Reise nach Rom, wo wir dann am Petersplatz ein Weihnachtskonzert spielten und anschließend von Papst Franziskus empfangen wurden. Dem spielten wir gleich ein Ständchen, das ihm sichtlich gefiel“, so Alexander Grüner, immer noch beeindruckt.
NACHFOLGER AUS DEN EIGENEN REIHEN. Als besonderen Höhepunkt in seinem letzten Jahr als Kapellmeister der MK Huben hebt Grüner den „Gesamtpunktesieg in der Marschmusikbewertung in Rietz in der Höchststufe E (!) mit Stabführer Thomas Schöpf“ hervor. Auch die „Mitwirkung beim Tiroler Ball und die Messegestaltung im Stephansdom in Wien im Jahr 2011, das war ein tolles Erlebnis für uns und hat uns als Musikkapelle enorm gepusht“, so der 40-Jährige weiters. Auch seine Nachfolge ist geregelt: „Mein Nachfolger ist Romed Ennemoser und kommt erfreulicherweise auch aus den Reihen der MK Huben. Der Musikkapelle Huben wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute, ich werde Huben immer verbunden bleiben“, so Alexander Grüner in seiner emotionalen Schlussrede, der eine bestens aufgestellte Musikkapelle hinterlässt.
SCHÖPFERISCHE PAUSE. Zu seiner Zukunft befragt meint Grüner: „Werde jetzt mal eine Pause einlegen, was aber nicht ausschließt, dass ich in Zukunft wieder eine Musikkapelle übernehme, ich hätte da schon noch einige musikalische Ideen, die ich gerne irgendwann mal umsetzen möchte. Mal sehen, was die Zukunft so mit sich bringt und wie lange meine Pause dauern wird.“ Ein endgültiger Abschied vom Taktstock klingt anders. Die Blasmusikwelt freilich würde sich über eine Fortführung freuen.
Mit dem Hubener Romed Ennemoser steht Grüners Nachfolger bereits in den Startlöchern (v.r.).
RS-Fotos: Hablitzel
Wohl der bewegendste Auftritt des Kapellmeisters Alexander Grüner: Eine Audienz mit Weihnachtskonzert bei Papst Franziskus im Vatikan.
Foto: Grüner
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