20. Aufführung der Ötztaler Feuerteufel am Hubener „Nationalfeiertag“
Anstatt dem Umzug der Kinder mit ihren Laternen am Tag des Hl. Martin, regierten am 11. November die Krampusse in Huben. Gleichzeitig ist dieser Tag auch der Kirchtag der Pfarrgemeinde. Ist doch der Heilige Martin der Schutzpatron der Pfarrkirche Huben.
Von Christoph Hablitzl
War es früher Brauch ehestens ein paar Tage vor dem Nikolausabend am 5. Dezember als „Krampela'r zu gehen“ gilt es jetzt hierzulande – dem Brauchtum zum Trotz – schon Anfang November mit den ersten Krampusumzügen zu starten. So geschah es auch heuer wieder in Huben im Ötztal. Zum 20. Jubiläum hat man sich diesmal für den 11. November, den „Kirchtag“ der Hubener entschieden, um den traditionellen Lauf der Ötztaler Feuerteufel zu veranstalten. „Nächstes Jahr werden sie wohl schon gleich nach Maria Himmelfahrt damit beginnen“, meint ein Einheimischer zynisch, der der Veranstaltung mit gemischten Gefühlen beiwohnt. „Wir haben jetzt fast jedes Wochenende einen Auftritt hier im Bezirk,“ sagt Simon, seines Zeichens „Krampeler“ der ersten Stunde und Mitglied der „Ötztaler Feuerteufel“ dazu.
NIKOLAUS. Los ging es am späten Nachmittag mit dem Nikolauseinzug. Dann begann der beeindruckende Umzug der Ötztaler Feuerteufel mit viel Feuer und Rauch. Die Dorfstraße wurde während des Einzuges der „Krampeler“ zu einem filmreifen Schauplatz umfunktioniert. Die Akteure in ihren teils handgefertigten Larven und Wollkostümen zogen bestens vorbereitet in das Veranstaltungsgelände beim Musikpavillon weiter, wo sich das „Höllentor“ – das später in Flammen stand – befand. Was folgte, war eine beeindruckende Show von den „Ötztaler Feuerteufeln“ und den vielen Gastgruppen. Der einsetzende Schneefall hätte nicht passender beginnen können. An den Ständen wurde noch bis spät in die Nacht bei Speis und Trank gefeiert. Ein Kirchtagsball der anderen Art. Übrigens war es während der Inquisitionszeit (16. Jhdt.) verboten, in Teufelsgestalt aufzutreten. Wer dagegen verstieß wurde zum Tode verurteilt. In entlegenen Tälern wie dem Ötztal wurde der Brauch trotzdem weitergeführt und blieb so der Nachwelt erhalten.
Rauch und Feuer - das darf bei keinem Umzug der „Ötztaler Feuerteufel“ fehlen. So geschehen auch beim 20. Umzug der „Ötztaler Feuerteufel“ am Martinitag. RS-Foto: Hablitzel
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