Grundsätzlich sollte Medienlob ja enden wollend sein, betreffs dessen, was auf der Stadtbühne Imst so abgeht, kommt die RUNDSCHAU da aber so a bissl ins Zweifeln. Gut, jetzt könnte man sagen, was soll dem Kirchmair und den übrigen eingefleischten „Rampensäuen“ in Imst schon groß passieren, Heimspiel, eh klar und so. Geht aber gar nicht, denn es fehlt die Bühnendistanz zum Achim und da sitzen alle, die ihn von Jugend an kennen, und spitzen die Ohren. Musikalisch gesehen die Streif für an Kitzbüheler quasi, also aufpassen. Aber kürzen wir’s ab, es war ein Wahnsinnsabend, volle Kanne, aber original.
DER ACHIM AUS DEM OBERLAND. Der in Landeck geborene Musiker erlernte den Beruf des Vermessers, entdeckte aber mit 18 Jahren seine Liebe zur Musik und Musiklehrer Hermann Delago erkannte sein Talent. Bald spielte Achim die Leadgitarre beim Musical Jesus-Christ-Superstar. Es folgte Unterricht bei Bruno Thaler und dann die Gründung einer eigenen Band. Achim Kirchmair im Originalton: „Dann meinte mein langjähriger Freund Florian Bramböck: ,Wenn du wirklich Gitarre lernen willst, musst du an die Uni nach Graz gehen.‘“ Nun kam der Zufallsreigen des jungen Achim Kirchmair, dem „Biabl“ aus Landeck, so richtig ins Drehen. Der Wanderer zwischen den musikalischen Stilen studierte an der Kunst-Universität Graz Jazzgitarre bei Harry Pepl. Stilistische Festlegung ist aber nicht seines. Er lebt die Verschmelzung aus verschiedenen Stilen wie Jazz, Rock, Fusion, Groove und World Music. Somit formt er seine Gitarrenmusik aus einem beinahe unerschöpflichen Fundus aus Klängen, Sounds und Rhythmen.
FRIENDS VOM FEINSTEN, DANKE EUCH FÜR DEN WAHNSINNSABEND. Hätte sich Achim Kirchmair alleine auf die Imster Bretter, die die Welt bedeuten, hingestellt und Gitarre gespielt, wäre auch das voll fetziger Sound auf sehr hohem Niveau gewesen. Duo – Trio – Quartett und Full Band machten die Veranstaltung aber erst zu dem, was sie letztlich war. Und jetzt zur Sache: David Jarh – trumpet, Ali Angerer – tuba, Andjelko Stupar – drums. Special guests: Melanie Bong und Ingrid Frida Moser – vocals, Helfried Grygar – drums, Michael Scarpatetti – e-bass. Die wechselnde Formation zeichnete sich durch hervorragende Improvisationen aus. Ein Ton, eine minimale Geste, ein Augenkontakt und weiter ging es. Es war ein hoch- interessantes Kommen und Gehen auf der Bühne, durchaus möglich, dass die RUNDSCHAU wen vergessen hat. Beschwerden bitte an die
Redaktion.
All together now: Achim Kirchmair und seine musikalische Hardcore-Formation rockten die Stadtbühne. Foto: Bundschuh
Musik, die im Gedächtnis bleibt: Andjelko Stupar, David Jarh, Ali Angerer und Achim Kirchmair (v.l.).Foto: Bundschuh
Geht’s gemeinsam? Die Vokalistinnen Ingrid Frida Moser und Melanie Bong (v.l.) gaben ein geniales Premiere-Gesangsduo ab. Foto: Bundschuh