Von Sabine Schretter
Es war ein stimmungsvoller Anblick im Foyer der Sparkasse Reutte … rund um einen dekorierten Weihnachtsbaum häuften sich hübsch verpackte Geschenke – Päckchen in unterschiedlicher Größe, voll mit sehnlichen Kinderwünschen. Vorab waren über Wunschkärtchen die Christkindlwünsche abgegeben worden. Die Wunschboten waren Klaudia Komarek und Andrea Kerber vom Paulusladenn. Die ehemalige Clubpräsidentin Marianne Kunze-Saurer machte sich dann mit etlichen fleißigen Helfern – Elisabteh Valier, Dr. Ingrid Pröll, Dr. Reinhard Schretter uwm. – daran, die vielfältigen und sehr unterschiedlichen Wünsche – Warmes zum Anziehen, Spielsachen, Schlittschuhe, Pyjamas, Süßigkeiten usw. – zu erfüllen und die Geschenke zu organisieren. Ohne die großzügige Unterstützung durch Spender, Unternehmen, der Reuttener Kaufmannschaft und karitativer Einrichtungen sowie die Mitarbeit des Paulusladens wäre die Aktion „Kinderwunschbaum“ nicht möglich. Elisabeth Valier dankte ihrer Schwester, der Hauptorganisatorin Marianne Kunze-Saurer, „die immer 110 Prozent gibt“, mit einer berührenden Geschichte: „Die kleine Julia sollte ihren Wunschzettel fürs Christkind schreiben. Doch, so sehr Julia auch nachdachte, ihr fiel kein Wunsch ein und so blieb ihr Wunschzettel leer. Aber, was würde nun unter dem Weihnachtsbaum liegen? Mit gemischten Gefühlen fieberte Julia dem Weihnachtsabend entgegen – und staunte, als unter dem Baum viele Päckchen, beschriftet mit fremden Namen, und ein Kuvert mit dem Namen Julia lagen. Im Brief stand, dass Julia die Geschenke an arme Kinder verteilen könne, oder sie aber selbst behalten könne. Julia verstand die Botschaft – und verteilte die Päckchen noch am Weihnachtsabend. Freude zu schenken und zu teilen – das war Julias wahre Weihnacht.“
BESCHERUNG. Am Montag, dem 19. Dezember, war es um 16 Uhr so weit. Das Foyer der Sparkasse Reutte, die den Raum für die Aktion dankenswerter Weise zur Verfügung stellte, füllte sich mit Leben. Was war mit all den Wunschzetteln geschehen? Mit leuchtenden Augen und ihren glücklichen Eltern kamen an die 100 Kinder zum Wunschbaum und freuten sich, als sie ihre Päckchen endlich in Händen hielten. Mit der Initiative „Kinderwunschbaum“ kann dieses Leuchten auch Kindern geschenkt werden, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Der Rotary Club Reutte-Füssen wirkt grenzüberschreitend. So gibt es auch die Aktion „Kinderwunschbaum“ auf beiden Seiten der Grenze. In Füssen wurden die Kinder anonym über die Arbeiterwohlfahrt oder die Tafel Füssen vermittelt. Sie schrieben ihre Wünsche auf Kärtchen und die hingen dann an einem hölzernen Weihnachtsbaum im Foyer der Sparkasse Füssen. Dort konnte man einen Wunsch „pflücken“, diesen erfüllen und damit Kinder glücklich machen.