Der Bienenzüchterzweigverein Lechaschau nahm am Samstag zum ersten Mal die neue Wachsschleuder in Betrieb
Um einen eigenen nachhaltigen Wachskreislauf mit unbelastetem Wachs aus hoher Qualität zu erzielen, investierte der Bienenzüchterzweigverein Lechaschau in eine neue Wachsschleuder.
Von Maria Kofelenz.
Am Samstag trafen sich viele Mitglieder des Bienenzüchterzweigvereins Lechaschau um bei der Inbetriebnahme der neuen Hamag Wachsschleuder dabei zu sein. Diese wurde mithilfe von Sponsorengeldern und EU-Fördermitteln finanziert. Der Zweigverein besteht aus ca. 25 Mitgliedern, die insgesamt gesamt ca. 200 Bienenvölkern ihr eigen nennen. Da es sich nicht um einen ortsansässigen Verein handelt, sind auch einige Mitglieder aus anderen Gemeinden, wie Ehenbichl, Forchach, Höfen, Stanzach, Wängle, Weißenbach und natürlich aus Lechaschau, im Verein.
Nachhaltiger Wachskreislauf.
Das Wachsschleudern ist wichtig, da es manchmal zum Auftreten von Krankheiten (z.B. amerikanische Faulbrut) kommt oder bestimmte Umwelteinflüsse und Spritzmittel das Wachs verunreinigen. Im Wachs sind bis zu 40 Jahre lang giftige Stoffe und Sporen nachweisbar. Die hohen Temperaturn beim Wachsschleudern sorgen dann dafür, dass Krankheitserreger abgetötet werden und das Wachs wieder rein für die Weiterverwendung im Bienenstock ist. Im Bienenstock werden Wachsplatten verwendet, um den Bienen eine Oberfläche zu bieten, worauf sie ihre Waben bauen können. Diese Wachsplatten werden als Mittelwände in die Rahmen des Bienenstocks eingelötet. Um die Herkunft der Wachsplatten nachweisbar zu machen und eine hohe Qualität zu erreichen wird das ausgeschleuderte Wachs wiederverwendet. Daraus stellt man dann die Platten her. Dieser Arbeitsschritt beim Imkern wird nicht von jedem Imker selbst durchgeführt, sondern man lässt die Platten herstellen. So bekommt jeder Imker Platten aus seinem eigenen Wachs wieder und kann so seinen eigenen Wachskreislauf mit unbelastetem Wachs und sehr hoher Qualität erreichen.
Wachsschleuder.
Um das Wachs auszuschleudern, werden die Rahmen, in denen die Waben stecken, in die Wachsschleuder eingeschlichtet und mit Wasserdampf bei hoher Temperatur darin gedreht. Das Wachs schmilzt so und rinnt durch einen Hahn ab. Ein Durchgang dauert etwa 10 Minuten und produziert einen halben Kübel Wachs. Übrig bleiben in den Rahmen nur noch die Häutchen, aus denen die Bienenlarven geschlüpft sind, diese werden erst grob entfernt und können kompostiert werden. Danach kommen die Rahmen in ein Wasserbad, wo die Reste aufgeweicht werden und danach einfach händisch abgeschabt werden können. Am Ende nimmt jeder Imker seine eigenen Rahmen und sein eigenes Wachs wieder mit nach Hause. Diese Aufgabe wird immer am Ende des Bienenjahres, also im Herbst, erledigt. Dabei entsteht oft einen Überschuss an Wachs, dieses kann zu Kerzen verarbeitet werden oder auch bei der Imkergenossenschaft in Imst abgegeben werden, erzählt Obmann Alexander Singer-Schnöller bei der Vorführung.
Bienenstock.
Ein Bienenstock besteht aus Kisten, welche meist aus Holz oder Plastik sind. In diesen stecken die Rahmen, in die die Bienen ihre Waben bauen. Bei den Rahmen gibt es verschiedene Größen, am häufigsten ist das Zandermaß. Da einige Imker ihre Bienenkästen vererbt bekommen haben, sind auch selbstgebaute Rahmen zu finden. Die neue Wachsschleuer ist jedoch in der Lage, alle verschiedenen Größen in der großen Trommel aufzunehmen. Der Bienenzüchterzweigverein Lechaschau möchte sich noch auf diesem Wege ganz herzlich bei den Sponsoren bedanken, die es ermöglicht haben, das Projekt umzusetzen.
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