Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

15.000 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt

19. November 2019 | von Gebi G. Schnöll
15.000 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt
Dem Einser-Hirsch wurden das Haupt und ein Schlögel abgetrennt. Bezirksjägermeister Klaus Ruetz bläst nun zum Halali gegen den Wilderer. Fotos: privat/Schnöll

Nach zweiter Wilderei innerhalb eines Monats bei Tarrenz will die Jägerschaft den Jagdfrevler „zur Strecke bringen“


Die Polizei Imst und die Jägerschaft der Reviere im Gurgltal sind derzeit auf der Jagd nach einem ganz besonders dreisten Wilderer. Der unbekannte Jagdfrevler erlegte in der Nacht auf vergangenen Donnerstag zwischen Tarrenz und dem Ortsteil Walchenbach einen Einser-Hirsch, das Haupt und den linken hinteren Schlögel trennte er vom Kadaver ab, die beiden Teile verstaute er dann in einem Auto und nahm sie mit. Zwei Jagdpächter und der Bezirksjägerverband haben nun eine Belohnung in Höhe von 15.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ausforschung und Verurteilung des Wilderers führen.


Von Gebi G. Schnöll


Irgendwann zwischen 22 Uhr und zwei Uhr krachte in der Nacht auf den vergangenen Donnerstag zwischen Tarrenz und der Fraktion „Walchenbach“ in der mondhellen Nacht eine Büchse. Das Ziel war ein Einser-Hirsch, dem der Wilderer gleich danach das Haupt und den linken hinteren Schlögel abtrennte. „Die Tatzeit kann deshalb eingegrenzt werden, weil vor 22 Uhr und nach zwei Uhr Jäger unterwegs waren, um in der mondhellen Nacht Wildzählungen durchzuführen“, berichtet Bezirksjägermeister Klaus Ruetz. Beim Wildschützen dürfte es sich um einen ganz besonders dreisten Kerl handeln. „Es ist schon verwegen, mitten in der hellen Nacht auf einer gut einsehbaren Wiese einen Hirsch zu wildern, das Haupt und einen Schlögel vom Kadaver abzutrennen und danach mit einem Auto abzutransportieren“, sagt Ruetz.



Hinweise erbeten

In der Gegend wurde bereits vor einem Monat ein Hirsch gewildert, könnte sein, dass es mit der Wilderei in der Nacht auf den vergangenen Donnerstag einen Zusammenhang gibt. „Ich glaube nicht, dass der Wilderer auf gut Glück losgefahren ist, um einen Hirsch abzuschießen. Er dürfte in dem Gebiet vermutlich mehrmals in der Nacht auf der Pirsch gewesen sein, um einen für ihn passenden Hirsch auszumachen“, glaubt der Bezirksjägermeister. 15.000 Euro Ergreiferprämie haben zwei Jagdpächter und der Bezirksjägerverband ausgelobt. Personen, die in der Nacht auf den vergangenen Donnerstag oder in den Nächten zuvor auf den Wiesen zwischen Tarrenz und Walchenbach verdächtige Wahrnehmungen machten, sollten sich unbedingt bei der Polizei in Imst melden. Vielleicht ist jemandem bei einem Fahrzeug ein blutverschmierter Kofferraum oder eine verschmutzte Decke aufgefallen. Hinweise werden dringend an die PI Imst unter Tel. 059 133 7100 oder an jede andere Polizeidienststelle erbeten.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben