In ganz Tirol herrschten Mitte April 1965 tief winterliche Verhältnisse und wegen der großen Neuschneemengen wurden mehrere Straßen von Lawinen verschüttet. Viele Strecken mussten auch wegen der anhaltenden Lawinengefahr gesperrt werden und auf vielen anderen waren Schneeketten erforderlich. Die Gendarmerie und die Straßendienste waren im Dauereinsatz.
Am Dienstagabend, dem 20. April 1965, ging die sogenannte „Breitlahnlawine“ von der Südflanke des Wanneckmassivs auf die Reuttener Bundesstraße nieder. Der Straßenverlauf zwischen Nassereith/Roßbach und Obsteig/Aschland war auf einer Länge von 40 Metern und einer Höhe bis zu 14 Meter durch diese gewaltige Lawine verschüttet. Die wichtige Verbindung vom Inntal ins Außerfern war unterbunden. Gott sei Dank kamen keine Personen zu Schaden. Das Baubezirksamt Imst arbeitete mit Kahlbacher Schneefräsen und Schubraupen an der Freimachung der Straße. Schon drei Tage danach konnte der Verkehr wieder rollen. Bereits 1962 ging die „Breitlahnlawine“ ab und der dabei verlorene Bannwald hatte seitdem keine schützende Funktion mehr. Auch im hinteren Pitztal, im sogenannten Wassertal, wurde die Landesstraße auf ca. 500 Meter verlegt.