Von Attila Haidegger
Der Eröffnungsabend war sehr gut besucht, unter den Ehrengästen fanden sich Landeshauptmann Anton Mattle, Peter Raggl und die Pfundser Bürgermeisterin Melanie Zerlauth. In der Eröffnungsrede bedankte sich Obmann Pedrazzoli bei allen Beteiligten und Sponsoren, es sei eine wahre „Mammutaufgabe“ gewesen, dieses Wochenende mitsamt allen Facetten auf die Beine zu stellen. Daniel Patscheider, Bürgermeister von Ried, zeigte sich bei seiner Rede sichtlich stolz: „Es ist immer wieder ein besonderes Event und in der Region das größte seiner Art, ein wahres Kultur-Mekka im Tiroler Oberland. Möglich macht dies ein Verein, der zusammenhilft und mit viel Engagement, Begeisterung und Idealismus Einzigartiges leistet.“
BEGEISTERUNG BEI DEN EHRENGÄSTEN. Auch Peter Raggl, der die Kunstwelt aus urbanen Gegenden kennt, freute sich darüber, dass auch „im ländlichen Raum hervorragende Künstler eine Chance haben, sich zu präsentieren“. LH Anton Mattle, der in der Regierung für Kunst und Kultur zuständig ist, folgte der Einladung von Obmannstellvertreter Günter Patscheider und ließ es sich nicht nehmen nach der Eröffnung des GKI in Prutz noch vorbeizuschauen: „Künstler sind äußerst sensible Leute, die den Umschwung innerhalb der Gesellschaft meist schon frühzeitig erkennen. Die Politik sollte schon allein deshalb immer ein offenes Ohr für Kulturschaffende haben“, so Mattle, der seinen Wehrdienst im Schloss Sigmundsried leistete, das einst als Wehrturm für das Bundesheer gedient hatte.
RUND 30 REGIONALE UND INTERNATIONALE KÜNSTLER. Auf drei Geschoße verteilt, stellten Künstler aus Nordtirol, Südtirol, dem Engadin, Deutschland, Spanien und sogar Australien ihre Werke aus. Viel Schweiß, Blut und Tränen flossen in die Revitalisierung des alten Wehrturms: „In den letzten acht Jahren wurde kontinuierlich daran gearbeitet. Beleuchtung sowie die Renovierung des Mauerwerks und der Fußböden wurden hauptsächlich ehrenamtlich vom Verein und der Gemeinde Ried ausgeführt“, so Kurator Christoph Mathoy. Doch die viele Arbeit machte sich bezahlt: Die Räumlichkeiten im Schloss, ungleich manch anderer Galerien, strahlen eine ungezwungene Atmosphäre aus. Ebenso locker konnte man mit den Künstlern über ihre Werke, die Ideen und ihre Visionen dahinter, plaudern. Von Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Schnitzerei bis hin zu diversen Kunst-Installationen wurde dem Besucher überaus viel geboten. Hier lohnt sogar ein zweiter Besuch, aufgrund der schieren Menge an Ausstellungsstücken – rund 500 Exponate –, die es zu bewundern gilt. Natürlich konnten die allermeisten Werke auch käuflich erworben werden. Doch das war noch längst nicht alles: Zahlreiche Musiker traten an dem Abend und dem restlichen Wochenende auf und es fand eine Bierverkostung mit Bier-Sommelier Daniel Hafele statt. Eine rundum gelungene Veranstaltung, mit unzähligen Eindrücken und interessanten Gesprächen, die definitiv Lust auf mehr machen, wenn nicht sogar selbst zu Pinsel, Meißel oder Fotoapparat greifen lässt.
„woodbathing 4“ von Sandra Brugger – Aquarell; RS-Foto: Haidegger
„Metamorphose“ aus Lindenholz von Helmut Tschiderer; RS-Foto: Haidegger
„Pim Griffian“ von Kurator Christoph Mathoy aus Ried; RS-Foto: Haidegger