Von Attila Haidegger
Einem Gemeindebürger lief ein Wolf im Ortskern, nur 100 Meter vom Kindergarten und der Volksschule entfernt, vor das Auto, konnte jedoch nicht gefilmt bzw. fotografiert werden. „Der Bürger konnte anhand des Fotos der Fotofalle bestätigen, dass es sich um denselben Wolf handelt. Auf dem Foto ist erkennbar, dass es sich um einen älteren Wolf handelt“, so Achenrainer. Der Bürgermeister meldete die Sichtung unverzüglich den zuständigen Behörden, die auch prompt reagiert hätten. Aufgrund des Vorfalls werden laut Achenrainer weitere Fotofallen im Bereich der Sichtung aufgestellt: „In einem Ortsgebiet hat ein Großraubtier überhaupt nichts verloren und es sollten sofortige Maßnahmen getroffen werden“, so der Bürgermeister. Vermutet wird, dass sich der Wolf am Innufer aufhält. Nach der neuen Tiroler Rechtslage, die seit 1. April wirksam ist, kann die Entnahme eines Schad- bzw. Risikotieres angeordnet werden, sobald es sich u.a. mehr als einmal in Siedlungen oder bewirtschafteten Gebäuden aufhält, sich im offenen Gelände Menschen nähert, dort verharrt oder sich nicht vertreiben lässt. „Wir haben die Lage im ganzen Land genau unter Beobachtung. Sobald wir es mit einem Schad- oder Risikotier nach den landesgesetzlichen Vorgaben zu tun haben, schreiten wir zur Tat“, versicherte LH-Stv. Josef Geisler, nachdem in Osttirol am 18. Mai die erste Abschussverordnung für einen Wolf erlassen wurde, der in Assling ein mit einem wolfsabweisenden Zaun geschütztes Schaf gerissen haben soll. Am 19. Mai folgte eine Verordnung einen Wolf im Ötztal betreffend – er darf in acht Wochen (seit 20. Mai) in 45 Jagdgebieten erlegt werden. Er steht im Verdacht bei der Leierstal-Alm vier Schafe getötet zu haben.
Druck auf EU
Anlässlich der Brüssel-Termine von LH Anton Mattle fordert er gemeinsam mit LH-Stv. Josef Geisler die EU-Kommission dazu auf, den Schutzstatus des Wolfs zu senken: „Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist mittlerweile 30 Jahre alt … Nachdem die Probleme mit Großraubtieren in Tirol und dem gesamten Alpenraum in den vergangenen Jahren exponentiell gestiegen sind, fordere ich die EU dazu auf, hier entschlossen zu handeln …“, so LH Mattle. Großraubtiere seien längst nicht mehr nur ein Problem der Land- bzw. Almwirtschaft: