Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gold und Silber

7. Jänner 2020 | von Nina Zacke
Gold und Silber
Prosit Neujahr mit Konfetti von der „Festival Sinfonietta Linz“. Foto: Lia Buchner

Großartiges Neujahrskonzert in Kematen mit dem Orchester „Festival Sinfonietta Linz“


Zum Jahresbeginn lädt die Gemeinde Kematen traditionell zum Neujahrskonzert. Die „Festival Sinfonietta Linz“ spielt auf, Bürgermeister Rudolf Häusler hält seine Neujahrsansprache, die Gäste freuen sich auf Walzerseligkeit. Doch 2020 beginnt auch ein neues Jahrzehnt, und so ist alles ein bisschen gewichtiger als sonst.

Die erste gute Nachricht ist, dass das Linzer Orchester pünktlich eintrifft. Im letzten Jahr war Schneechaos, und die Neujahrs-Auskoppelung des „Bruckner Orchesters“ ist irgendwo auf der Autobahn stecken geblieben. Bürgermeister Rudolf Häusler hat sich an der Tür postiert und begrüßt jeden Gast persönlich. Schön. Im Saal oben hat er dann nicht nur gute Nachrichten. In seiner – für den Anlass ungewöhnlich aufwühlenden – Neujahrsansprache denkt er über das grassierende Gegeneinander von Weltbürgern und Verwurzelten nach, auch in seiner Gemeinde. Wenn den Menschen die Vielfalt zu bunt wird, haben Rattenfänger leichtes Spiel. Er wünscht sich und uns allen gemeinsames Vertrauen in die Zukunft. Und ein friedvolles 2020.

STRAUSS-GALOPP. Dann fegt die „Festival Sinfonietta Linz“ mit einem Strauss-Galopp auf die Bühne. Dirigent Lui Chan, im wirklichen Leben Konzertmeister des Bruckner Orchesters, führt als Stehgeiger sein Orchester an. Er programmiert ganz klassisch mit Operettenseligkeit und Walzerschmelz, was dem Publikum gefällt. Die Musiker spielen ihren Lehár, Stolz und Strauss sehr solide, immer wieder gelingen feine Nuancen, die großen Überraschungen packen sie zu Neujahr aber nicht aus. 

BEEINDRUCKEND. Als Solistin hat die „Sinfonietta“ Iva Schell mitgebracht. Ihre jugendliche Lebhaftigkeit ist ansteckend, ihre stimmliche Zartheit macht sie mit viel komischem Talent wett. Häufige Kostümwechsel und viel schauspielerische Lust zeugen von großer Operettenroutine. Wie sie mit ihrem „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ die Herren in den vorderen Reihen anschmachtet, ist beeindruckend. Nette Showeinlagen mit Lui Chan (im gelben Seidensakko) ergeben sich bei Lehárs „Land des Lächelns“ wie von selbst. Zur Zugabe spielt man – richtig, Radetzkymarsch, diesmal als Polonaise quer durch den Saal. Sehr amüsant. Danach gibt es Würstel für alle und das Jahrzehnt beginnt, wie Rudolf Häusler es sich gewünscht hat: friedvoll.

Von Lia Buchner

Mit Radetzkymarsch quer durch den Saal: Lui Chan dirigiert nicht nur sein Orchester. Foto: Lia Buchner


„Liebe, du Himmel auf Erden“: Iva Schell schmachtet ganz wundervoll. Foto: Lia Buchner

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