Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Wir haben was zu sagen!“

Starke Worte beim Bezirksjugendredewettbewerb

Bereits zum 71. Mal geht heuer der Jugendredewettbewewrb über die Bühne. Am Mittwoch, dem 3. April, fand der Bezirksbewerb Reutte statt. Sechs Beiträge aus unterschiedlichen Kategorien warn zu hören. Es erstaunte und berührte, was die Außerferner Jugendlichen zu sagen haben.
8. April 2024 | von Sabine Schretter
Alle Teilnehmer beeindruckten beim Jugendredewettbewerb in Reutte mit starken Worten. RS-Foto: Schretter
Daniela Redinger, beim Land Tirol für den Jugendredewettbewerb zuständig und Organisatorin sowie Moderatorin des Abends, Carina Frei, erklärten die Kategorien, in denen die Jugendlichen antreten konnten: Bei der „Klassischen Rede“ wird sechs bis acht Minuten über ein Thema referiert. Für die „Spontanrede“ wird auf der Bühne eine aus zwei Fragen zu einem bestimmten Themenkomplex gewählt. Nach fünf Minuten Vorbereitungszeit wird zwei bis fünf Minuten über das gewählte Thema gesprochen. Die Kategorie „Sprachrohr“ ist besonders kreativ. Allein oder in der Gruppe ist es hier erlaubt, verschiedenen Elemente – z. B. Musik, Power Point oder Poetry Slam – in die Rede einzubauen. Eine Jury, die sich aus Dominik Somweber (Head of Creative Department Plaion), Nadja Wolf (Storytelling Expertin und Grafikerin), Xenia Hirmer (Chapter Direktorin BNI Zugspitze), Andrea Reichart (Medienberaterin Allgäuder Zeitung) und Nicolas Scheidtweiler (Executive Consultant Employer Branding) zusammensetzte, stellte den Teilnehmenden Fragen nach ihren Beiträgen und beriet anschließend über die Platzierungen.
„Der Jugendredewettbewerb besitzt im Außerfern eine lange Tradition“, berichtete Carina Frei bei einem Gespräch. Den Schülern gehe es in erster Linie dabei nicht ums Gewinnen, vielmehr ist es ihnen ein Anliegen, auf der Bühne über Themen zu sprechen, die sonst zu wenig gehört werden. „Die Jugendlichen erleben eine Bühnensituation, können sich ausprobieren und vorbringen, was sie beschäftigt“ so Moderatorin Carian Frei, die selbst seit 20 Jahren auf der Bühne steht.

DIE BEITRÄGE. Sophia Wilhelm, Dana Falger und Sofie Sissi Franz (alle BHAK Reutte) eröffneten den Abend mit ihrem Beitrag in der Kategorie „Sprachrohr“. „Lehrplan oder Leerplan?“ diskutierten sie in einer Talkrunde, bei der die Sportminis-terin und eine Schülerin ihre Meinungen austauschten. Anna Praschberger (BRG Reutte) wollte mit ihrer klassischen Rede Mut machen. „Du kannst es schaffen!“, denn „Du bist nie, was dir passiert!“ – Damit griff sie das tiefgehende Thema Mobbing auf. Den zweiten Sprachrohr-Beitrag   des Abends, „Macht(misssbrauch)“, präsentierten Sandra Mittermayer, Sophie Wirth und Hannah Feuerstein (BHAK Reutte). Mit ihrer Performance lösten die drei starke Emotionen aus – auch bei der Jury, die kaum Worte fand. Ronja Merath begeisterte mit Poetry Slam und ausgefeilten Wortspielen. So machte sie aus Bewusstsein Bewusst-schein. „Vor dem Urteil kommt das Denken, weil der Mensch das kann!“ Sätze wie dieser erstaunten und beeindruckten. Sofie Sissi Franz wagte sich an die Spontanrede, zog die Frage „Macht Arbeit krank?“ und bereitete sich fünf Minuten auf ihre Rede vor. Sofie, die neben der Schule als freie Mitarbeiterin bei der RUNDSCHAU und bei einem Discounter an der Kassa arbeitet, bezeichnete Arbeit als ihr Ventil, mit Problemen umzugehen. Doch ist sie überzeugt, dass „die Dosis von Arbeit das Gift macht“ und niemand 24/7 funktionieren muss. Hannah Feuersteins klassische Rede „Alles wird gut!“ war ihr zweiter Beitrag. Hannah war es wichtig, auch ihre zweite Rede vorzutragen, damit schlussendlich nicht in die Wertung zu kommen*, hielt sie nicht davon ab. Gott sei Dank, denn es wäre schade um diesen Beitrag gewesen.
Nach sechs Beiträgen beriet sich die Jury über die Wertung. Nach der Pause, während der drei Sportvereine – Tennis, Badminton und MTBausserfern – Gelegenheit hatten, sich zu präsentieren, wurde diese bekanntgegeben. Platz 2 in der Kategorie „Klassische Rede ging an Hannah Feuerstein*, Platz 1 an Anna Praschberger. Als einzige Vertreterin entschied Sofie Sissi Franz die Kategorie „Spontanrede“ für sich. Sophia Wilhelm, Dana Falger und Sofie Sissi Franz holten Platz drei in der Kategorie „Sprachrohr“. Platz zwei ging an Ronja Merath. Sandra Mittermayer, Sophie Wirth und Hannah Feuerstein enschieden die Kategorie „Sprachrohr“ für sich.
Beim Jugendredewettbewerb 2025 wird es eine Änderung geben: Carina Frei, die die Veranstaltung dreimal organisierte und moderierte, übergibt die Agenden in junge Hände. Teilnehmerin Sofie Sissi Franz wird die Veranstaltung 2025 organisieren und moderieren.
Das Landesfinale des Jugendredewettbewerbs Tirol findet am 24. April, in Innsbruck statt.

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