Bezirkskapellmeister Martin Dosch stellte zu Beginn die internationale Jury den anwesenden Fans und dem Publikum vor. Philipp Kufner (D), Georg Horrer (I) und Klaus Vinatzer (Landeskpm.-Stv. Sbg.), allesamt Experten in Sachen Blas- und Orchestermusik, vergaben die Punkte für die einzelnen Kapellen. Die Wertungsordnung des Blasmusikverbandes sieht vor, dass mindestens zwei Juroren aus den benachbarten Bundesländern oder aus dem Ausland bestellt werden müssen, um die Objektivität der Bewertung zu sichern. Bewertet werden die vorgetragenen Stücke in den Stufen A bis E und es können maximal 100 Punkte erreicht werden. Aus dem Musikbezirk Silz stellen sich heuer 10 der 13 Kapellen dem Juryurteil. Eine durchaus hohe Beteiligungszahl, die zeigt, wie aktiv der Musikbezirk Silz ist. Von Seiten des Blasmusikverbandes Tirol heißt es zu den Wertungsspielen: „Die im Wirkungsbereich des Blasmusikverbandes Tirol durchgeführten Wertungsspiele verfolgen zum einen das Ziel, die Qualität der Tiroler Blasorchester zu präsentieren. Weiters dienen sie als Messinstrument der Standortbestimmung, der Leistungsförderung und der musikalisch-künstlerischen Weiterentwicklung.“ Auch wenn der eine oder andere Kapellmeister die Meinung vertritt, dass man Musik nicht messen könne, so ist es doch eine gute Möglichkeit für die einzelnen Kapellen, an ihrem Können zu feilen. Bezirkskapellmeister Martin Dosch: „Ich persönlich sehe es vor allem als eine Beurteilung für den Kapellmeister.“ Und weiter: „Das anschließende Feedbackgespräch mit den Kapellmeistern und interessierten Musikern ist wohl das Wertvollste für die Musikkapellen an diesem Wertungsspieltag.“
DAS WERTUNGSSPIEL. Einen ganzen Tag lang zeigten die zehn teilnehmenden Kapellen die Bandbreite ihres Könnens im Oberlandsaal Haiming. So unterschiedlich wie die Kapellen selbst waren auch die vorgetragenen Stücke. Geboten wurde von aktuellen Trends über das Musizieren von Literatur aus verschiedenen Genres bis hin zu oft Gehörtem alles, was Blasmusik zu bieten hat. Gespielt wurde dabei in den Stufen B, C und D. Intonation, Klang, Registerbalance, Dynamik, Technik, Rhythmik, Artikulation, Interpretation und Phrasierung wurden dabei ebenso bewertet wie musikalischer Gesamteindruck und Darstellung der Werke, Emotion und Spielfreude. Die MK Stams und Ötztal-Bahnhof traten in der Sparte Feedback-Konzert an und erhielten dafür keine Punkte, aber eine Urkunde für ihre Teilnahme. Die Teilnahme beim Feedbackkonzert (freie Wahl der Kompositionen, auch stufenübergreifend möglich) dient pädagogischen Zwecken wie Coaching und dem Aufzeigen von weiteren Alternativen und Möglichkeiten einer Weiterentwicklung. Durch den klangvollen Tag führte der Direktor der LMS Mittleres Oberinntal Günther Handl, der zu jeder Kapelle noch ein wenig Hintergrundinformation lieferte. Der Oberlandsaal Haiming war bei der Ergebnisbekanntgabe „gerammelt“ voll und man konnte die Spannung direkt spüren. Landeskapellmeister Rudi Pascher lobte die hohe Qualität der einzelnen Musikkapellen und übergab mit Bez.-Kpm. Martin Dosch die Urkunden
und Medaillen.
Das Wertungsspiel ist für die teilnehmenden Kapellen eine Standortbestimmung. Im Bild: Helmut Gruber, Kapellmeister der mitgliederstarken Musikkapelle Silz. RS-Foto: Hirsch