Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Eine Imster Legende geht in die letzte Kurve

Der älteste Eiskanal der Welt – die legendäre Putzenbahn in Imst – ist Geschichte

Die kultträchtige Putzenbahn in Imst, eine der legendärsten Sportstätten des Bezirkes, wird nun endgültig abgetragen. Der Eiskanal im Putzen, der vor 70 Jahren von einigen Idealisten erbaut wurde, war immer wieder Schauplatz internationaler Bewerbe.
25. April 2024 | von Christoph Hablitzel
Eine Imster Legende geht in die letzte Kurve
Viele freiwillige Arbeitsstunden steckten die Mitglieder vom RV Imst in die Präparierung der Putzenbahn, so wie hier im Jänner 2022.

Foto: RV Imst
Stand man bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck noch als Ersatz-Austragungsort für den Fall der Fälle parat, ging es im Laufe der Jahrzehnte mit der Bahn, im wahrsten Sinne des Wortes, immer mehr bergab. Besonders der Fortschritt beim Material machte der Bahn und deren Betreiber zu schaffen und somit immer unfahrbarer für die Weltelite. Zu gefährlich wäre der Radius in den Kurven bei solch hohen (an die 100 km/h) Geschwindigkeiten. Ebenso untrennbar mit der Geschichte der Bahn verbunden ist das Imster Rodel-Urgestein Charly Schrott, der zusammen mit Georg Fluckinger 1980 in Lake Placid Olympisches Bronze im Doppel eroberte. Unzählige Trainingsläufe im Imster Eiskanal waren wohl der Grundstein für diesen Erfolg. Auch die Milserin Helene Bullock, geb. Thurner, spulte hier etliche Trainingsfahrten herrunter und schaffte es schließlich ins Österreichische Rodel-Nationalteam.

STIMME DER POLITIK. „Es darf festgehalten werden, dass es sich bei den vor Kurzem gesetzten Maßnahmen rund um die ,Putzenrodelbahn‘ um keine Abrissarbeiten, sondern vielmehr um Sicherungsmaßnahmen, speziell durch das Entfernen diverser Holzkonstruktionen, welche instabil und somit gefährdend waren, handelt. Folglich sollen erneut Absturzsicherungen in den notwendigen Gefahrenbereichen angebracht werden, um eine sichere und gefahrlose Benützung des Fußweges entlang der Rodelbahn zu gewährleisten. Bis zuletzt wurden von den beteiligten Akteuren, speziell natürlich vom Rodelverein Imst selbst, alle Versuche unternommen und Bemühungen angestellt, eine Umsetzung zu ermöglichen. Bedauerlicherweise musste schlussendlich festgestellt und folglich ehrlich kommuniziert werden, dass die Investition in der Höhe von ca. 6 Millionen Euro (1/3 Stadt Imst) nicht gestemmt werden kann. Die Arbeit und das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement des Rodelvereins Imst und all jener, welche in der Vergangenheit ihren bedeutenden Beitrag zum Bau und zum Betrieb der Rodelbahn beigetragen haben, ist in dieser Form nochmals gesondert hervorzuheben. Im Sinne des Rodelsports hoffe ich, dass der Verein seinen wichtigen Beitrag, insbesondere hinsichtlich der Betreuung der Nachwuchsrodler, erfolgreich fortsetzt, somit an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen kann und ein Aushängschild der Stadtgemeinde Imst bleibt“, sagt Marco Seelos, Vize-Bgm. und Sportbeauftragter der Stadtgemeinde Imst. Was meint nun der Rodelverein Imst und der Tiroler Rodelverband dazu, die sich immer für den Erhalt dieser Sportstätte mit viel Engagement eingesetzt haben? Mehr dazu in einem Interview der RUNDSCHAU mit dem RV-Imst Obmann Peter Schmid.
Eine Imster Legende geht in die letzte Kurve
Fabio Zauser ist im Juniorenkader des Österreichischen Rodelnationalteams und eines der Aushängeschilder vom Rodelverein Imst.

Foto: Halenk
Eine Imster Legende geht in die letzte Kurve
Das waren noch Zeiten im Imster Eiskanal: Helene Bullock aus Mils, inmitten der Weltspitze der Kunstbahnrodler.

Foto: Privat

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