Begonnen hat Kurt Egger seine berufliche Laufbahn im Druckereigewerbe, als Visionär, der er schon in jungen Jahren war, wechselte er jedoch bald an die Schreibmaschine.
Um nicht gleich von Anfang an über die „Tasten zu stolpern“, absolvierte er bereits 1974 in Wien die erste offizielle Journalistenausbildung, die ihm zur Position des Schriftleiters des Imster Bezirksblattes verhalf.
1976 gründete er gemeinsam mit seiner Gattin Erika die Agentur „Atelier E“, die noch heute unter dem Namen Atelier Egger Kunden im Oberland und nahem Ausland betreut.
Am 18. Mai 1978 kam es im Tiroler Oberland schließlich zu einem einschneidenden Ereignis, das bis heute die regionale Medienlandschaft prägt, unter der Führung von Kurt Egger erblickte die Oberländer RUNDSCHAU das Licht der Welt. Sechs Jahre später expandierte die Wochenzeitung in den Bezirk Landeck – seit damals kennt man sie nur mehr unter dem Namen „RUNDSCHAU“. Bereits in den Anfangsjahren sehr erfolgreich, platzten Redaktion, Grafik und Kundenbetreuung der Wochenzeitung bald aus allen Nähten, die Übersiedlung in das neu errichtete Gebäude ins heutige Verlagshaus in der Postgasse 9 in Imst war der logische Schritt.
Sowohl die RUNDSCHAU als auch das Atelier Egger bezogen 1991 die neu geschaffenen Räumlichkeiten.
Der mediale weiße Fleck im Außerfern und im Raum Telfs war Kurt ein Dorn im Auge, im Jahr 2008 gab es schließlich die Expansion in diese beiden Regionen, sodass der Name `RUNDSCHAU, die Oberländer Wochenzeitung` auch in geografischer Sicht Programm war. Was sich rückblickend wie eine einfache Erfolgsgeschichte liest, war letztendlich der Erfolg des „Einzelkämpfers“ Kurt Egger, der die RUNDSCHAU als eine der letzten familiengeführten und unabhängigen Wochenzeitungen im deutschsprachigen Raum halten konnte.
Wobei, ganz Einzelkämpfer, als der er nach außen hin angesehen wurde, war er natürlich nicht. Seine Gattin Erika und auch ein langjähriger Grundstock an erfahrenen Mitarbeitern standen bei „medialen Schönwetterperioden wie auch bei Unwettern“ stets an seiner Seite. Ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor war zweifellos Kurt Eggers grundsätzliche Einstellung: „Auch sehe ich mich nicht in erster Linie als Unternehmer, der nach einer Gewinn-Maximierung strebt. Ich sehe mich als Herausgeber!“, sagte er vor einigen Jahren – wichtig war ihm der Leser, der Oberländer und Außerferner, der zur RUNDSCHAU greift und darin relevante Informationen aus seiner Region findet. Kurt Egger hat wahr gemacht, was er anlässlich des 40-jährigen Bestehens seines mittlerweile ausgewachsenen „Babys“ gesagt hat: „Unsere Zeitung vermittelt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und im weitesten Sinne schafft sie ein Gefühl von Heimat“.
Eine seiner großen Leistungen war es, dies vor mehr als 40 Jahren erkannt und daraufhin eine Zeitung konzipiert zu haben, die – abgesehen von kosmetischen Korrekturen – immer noch modern und zeitgemäß ist. Aus der Tiroler Journalismus-Landschaft ist Kurt Eggers Wirken und sein Werk, die RUNDSCHAU, nicht wegzudenken. Seine Vorbildfunktion für andere Medien ist unbestritten.
In einer Sonderausgabe der RUNDSCHAU zum 30-jährigen Bestehen 2008 sagte Kurt Egger auf die Frage, was seine letzten Worte einmal sein sollten: „Danke. Vergelt’s Gott.“ Das sind auch die Worte, die Kurt Egger verdient hat zu hören. Abseits der beruflichen Tätigkeit hat er immer auf andere, besonders auf Notleidende geschaut.
Er hatte eine ausgeprägte soziale Ader und nicht nur als Privatperson zahllosen Menschen geholfen. Kurt Egger war Mitglied der Bruderschaft Sankt Christoph und Mitglied sowie Funktionär des Kiwanis-Clubs Landeck-Imst. Vielfach hat er anlässlich seiner Geburtstagsfeiern um Spenden für Initiativen in der Region wie „Imster helfen Imstern“ gebeten – anstelle von Geschenken für sich selbst. Diese Einstellung lebte er auch als Herausgeber der RUNDSCHAU: Zahlreiche Hilfsaktionen wurden medial unterstützt, auch Hilfsprojekte von Oberländern im Ausland wurden von Kurt Egger medial mitgetragen.
Seine Tochter Sabine Egger übernahm 2020 die Herausforderung, als Geschäftsführerin in Kurt Eggers große Fußstapfen zu schlüpfen und führt seitdem mit einem rund 30-köpfigen Team die Geschäfte in bewährter Form weiter, ohne dabei aktuelle Innovationen und Entwicklungen am Zeitungsmarkt aus den Augen zu lassen.