Von Mel Burger
War es letztes Jahr fast Pflicht, Corona sarkastisch und mit vielen Lachern auf die Bretter der Welt zu bringen, befasste sich die Theatergruppe Arzl heuer mit vielen aktuellen Brandherden der Gesellschaft. Nach ein paar harten und spitz präsentierten Fakten zu jedermanns Lebensinhalt, von verschwendeter Zeit wie durchschnittlichen sechs Jahren, die wir auf dem Klo verbringen, über 5.000 Küsse, die wir in unserem Leben vergeben, bis hin zu 6,5 Stunden Orgasmen, eroberten die jungen Neuen die Bühne. Wurde mit der Rolle des „Jungvirus“ Coroni Versus, gespielt von Lionel, vergangenes Jahr ein erster Jungschauspieler ins Ensemble geholt, konnten heuer mit Fabio, Lukas, Marcel, Sophia und Valentina fünf weitere junge Talente gefunden werden.
PROGRAMM. Neben den neun bekannten Darstellern der Theaterbühne Arzl, strahlten die neuen Talente in ihrem eigenen Sketch um eine moderne, stimmungsgeladene Fassung von Romeo und Julia. Mit einer etwas abgewandelten Handlung galt es selbstverständlich auch die Sprache der Jugend miteinzubinden, wobei ein „Hey Alter“ den tosenden Applaus bevor der Vorhang fiel nicht verhinderte. Mit dem diesjährigen Motto „Sachen zum Lachen“ wurde im Vorfeld der Sketchabend fixiert und so konnten gleich mehrere brandaktuelle Themen auf die Schippe genommen werden. Nachdem im nächsten Sketch das Thema Immigration etwas ausgewöhnlich kritisch mittels eines besonderen Deutschunterrichtes zweier Einwohnerbewerber, gezeigt wurde, galt es Handytarife, Urlaubswünsche, Inflation und allem voran das Thema Mann und Frau neu zu interpretieren.
UNTERHALTUNG. Mit einem Stück schauspielerischer Höchstleistung von jonglierenden Sprachexzessen und komplizierten Zweideutigkeiten faszinierten die Bühnenexperten Mario und Walter die Zuschauer. Zum krönenden Abschluss wurde TV Ikone Edith Klinger mit ihrer Tiervermittlung im Fernsehen parodiert, wobei die zu vergebenen Sonderexemplare keine Vierbeiner waren. So wurde der letzte Vorhang ein Gustostück mit exzellenten Kostümen sowie frechem schwarzen Humor, der alle hoffen lässt, dass die restlichen Aufführungen den gleichen erheiternden Effekt beim Publikum erfüllen.
Die Vertretung von Edith Klinger (Gernot r.) hatte ganz besonders eigenwillige und kreative gekleidete Exemplare (Ingeborg l.) des menschlichen Spiegelbildes mit ihrer Assistentin Andrea (Andrea) zu vergeben. RS-Foto: Burger
Dass sogar die Wochentage eine Therapiesitzung benötigen, bewies das fast vollständige Erwachsenen-Ensemble vom unbeliebten Montag über den alkoholabhängigen Samstag bis zum verschlafenen Sonntag. RS-Foto: Burger
Ein korrupter Reisebüroangestellter (Walter) schaffte es fast, der sexy Kundin (Rebecca) den Urlaub zu vermiesen und trieb sie in geschäftliche Machenschaften. RS-Foto: Burger