Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Getötete Imsterin im Inn gefunden

Zwei Spaziergängerinnen sichteten die Leiche von Bircan Ü. bei Roppen im Fluss

In Roppen wurde am vergangenen Freitag von zwei Spaziergängerinnen im Inn eine Leiche gesichtet. Einsatzkräfte haben den Leichnam geborgen, eine gerichtsmedizinische Untersuchung ergab am Samstag, dass es sich bei der Toten um jene 31-jährige Bircan Ü. handelt, die am Mittwoch vorletzter Woche in einer Imster Wohnung von ihrem 33-jährigen Mann zuerst gewürgt, danach erstickt und anschließend von der Pitztalbrücke in den Inn geworfen wurde. Der mutmaßliche Täter befindet sich in U-Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.
7. Juli 2020 | von Gebi G. Schnöll
Getötete Imsterin im Inn gefunden
Um einen Selbstmord seiner Ehefrau vorzutäuschen, hat der 33-Jährige die Leiche seiner Frau von der rund 50 Meter hohen Pitztalbrücke in den Inn geworfen. Die Tote wurde am letzten Freitag von Spaziergängerinnen entdeckt. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Die beiden Roppnerinnen haben gegen 18 Uhr beim Spaziergang die im Bereich des Römerbades an einem Stein im Inn hängende Leiche entdeckt und sofort Alarm geschlagen. Einsatzkräfte der Wasserrettung Innsbruck sowie der Feuerwehren Roppen und Rietz haben den Leichnam geborgen, eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion bestätigte am Samstag dann zweifelsfrei, dass es sich bei der Toten um die 31-jährige türkischstämmige Imsterin Bircan Ü.  handelt, die vorletzten Mittwoch von ihrem Mann in der gemeinsamen Wohnung getötet und von ihm danach von der Pitztalbrücke in den Inn geworfen worden ist. „Die Identität des in Roppen aufgefundenen Leichnams kann nun insofern bestätigt werden, dass es sich dabei um das 31-jährige Mordopfer aus Imst handelt. Das Ergebnis der Obduktion ist mit der bisherigen Verantwortung des Beschuldigten in Einklang zu bringen“, erklärte Katja Tersch, die Leiterin des LKA Tirol, am späten Samstagnachmittag in einer Presseaussendung. 
Getötete Imsterin im Inn gefunden
Einsatzkräfte der Wasserrettung Innsbruck haben unterstützt von Feuerwehrleuten aus Roppen und Rietz den Leichnam aus dem Inn geborgen. Foto: zeitungsfoto.at
BLÖDSINNIGE GERÜCHTE. Zum Zeitpunkt des Leichenfundes saß der mutmaßliche Täter bereits in U-Haft. Er hatte drei Tage nach der schrecklichen Tat auf Druck der Ermittler und der Familienangehörigen ein Geständnis abgelegt. Bei seiner Festnahme spielten sich vor dem Wohnhaus tumultartige Szenen ab. Mehrere Polizeistreifen und das Einsatzkommando Cobra mussten rund 150 Personen, dabei vor allem türkischstämmige Angehörige und Freunde beider Familienclans, im Auge behalten. Nach der Verhaftung des 33-Jährigen begann sofort die Gerüchteküche zu brodeln. Die Mutter habe ihm geholfen, die Leiche zu beseitigen, hieß es, und es wurde auch kolportiert, dass der Mann seine tote Gattin nicht in den Inn geworfen, sondern zerstückelt und vergraben habe. Die Realität hat die Besserwisser Lügen gestraft. Die Angehörigen des Verhafteten haben übrigens auf das Geständnis hin Imst für einige Tage verlassen, sie sind inzwischen aber wieder zurückgekehrt. Der zweijährige Sohn der getöteten Frau und des mutmaßlichen Täters ist bei Angehörigen seiner Mutter untergebracht. 
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LKA-Chefin Katja Tersch: „Ermittlungen laufen weiter!“ Foto: zeitungsfoto.at

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