Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Hoffentlich nie im Ernstfall!

Großunfallübung der Blaulichtorganisationen in Leins

Feuerwehr, Rettung und Bergrettung übten den Ernstfall im Rahmen eines spektakulären Szenarios und auch die Polizei war vor Ort vertreten. Die Herausforderung der Feuerwehr-Abschnittsübung war die wirklichkeitsgetreue Simulation eines schweren Autobusunglückes. Ausflugsverkehr und Skibusse belasten die enge Straße nach Leins, besonders bei winterlichen Bedingungen, weshalb ein solches dramatisches Unfallgeschehen nicht ausgeschlossen werden kann. Die Großübung verlief exakt nach Plan, wozu auch die RUNDSCHAU gratuliert.
11. Oktober 2022 | von Peter Bundschuh
Feuerwehr Leins: „Alle Beteiligten hoffen, dass es nie zu einem Busunfall auf dieser Strecke kommt, aber gemeinsam wollen wir vorbereitet sein.“ RS-Foto: Bundschuh
RS-Foto: Peter Bundschuh
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von Peter Bundschuh

Täglich frequentieren unzählige Busse jeglicher Art die kurvenreichen Straßen im Pitztal. Dazu kommen der oftmals extrem steile Landschaftscharakter und gefährliche Streckenabschnitte, die beim Passieren höchste Konzentration erfordern. Das waren die Hauptgründe für die Feuerwehr Leins und die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst, eine solche Unfallannahme auszuwählen. Im Fokus der Abschnitts- und Bezirksübung stand der praktische Umgang mit Großunfall- und Katastrophensituationen.

Man stelle sich vor. Aus der Annahme des Unfallherganges: Ein voll besetzter Bus mit rund 50 Personen an Bord kommt aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab, stürzt in weiterer Folge viele Meter über eine steile Böschung und kommt erst nach mehreren Überschlägen zum Stillstand. Menschen sind traumatisiert, verletzt, schreien verzweifelt nach Hilfe. Eine Stromleitung hängt direkt über der Unglücksstelle. Rettungskräfte gelangen aufgrund der Gegebenheiten erschwert dorthin. Ein solches Szenario ist nicht wünschenswert, im Rettungsdienst ist aber jederzeit mit einer Schadenslage in diesem Ausmaß zu rechnen. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Leins Markus Pfefferle: „Es ist von enormer Bedeutung, sich mit einer möglichst real ausgelegten Übung auf einen solchen Vorfall vorzubereiten.“ Bezirksrettungskommandant-Stv. Jürgen Bombardelli gegenüber Medien: „Es liegt auf der Hand, dass solch ein Ereignis nicht von heute auf morgen auf die Beine gestellt werden kann. In Kooperation mit der Feuerwehr Leins wurde ein umfangreiches Drehbuch erstellt, welches natürlich das Szenario an sich, sowie sämtliche teilnehmende Ressourcen, Statisten und Übungsziele beinhaltet.“

Rotes Kreuz gefordert. Aufgrund der Unfallannahme ist mit einer größeren Anzahl an Verletzten zu rechnen. In unmittelbarer Nähe zum Einsatzort befinden sich keine größeren, festen Gebäude, die zur Versorgung Verletzter oder als Unterkunft für Betroffene genutzt werden können. Die Gemeindestraße ist in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort abschüssig und bietet nur bedingt Raum um Fahrzeuge zu parken oder zu rangieren. Der Aufbau und Betrieb einer Patientensammelstelle ist nur auf der zu- und abführenden Straße oder im Ortsteil Leins möglich, denn größere Flächen stehen im Nahbereich nicht zur Verfügung. Landeplätze für Hubschrauber können nur in vergleichsweise großer Entfernung in Richtung Jerzens oder Arzl errichtet werden. Die Personen, also die Freiwilligen, welche die Unfallopfer darstellten, wurden vom Roten Kreuz unter Mithilfe von Feuerwehr und Bergrettung geborgen und zur Straße gebracht. Von dort ging es zur Registrierung und Betreuung zur Patientensammelstelle.

Ziele Erreicht. Das vorrangige Ziel der Übung war das Zusammenspiel der alarmierten Einsatzorganisationen im Falle eines Großschadenseinsatzes. Konkret davon betroffen waren am vergangenen Samstag sämtliche Feuerwehren des vorderen Pitztals, das Rote Kreuz des Bezirkes Imst sowie die Bergrettung und die Leitstelle Tirol. Dabei wurde auch Augenmerk auf die psychologische Patientenbetreuung gelegt und das Kriseninterventionsteam der Bezirksstelle miteingebunden.
Zahlen, die beeindrucken. An der Großübung beteiligt waren: Feuerwehr, 110 Frauen und Männer mit 14 Fahrzeugen im Einsatz. Rotes Kreuz, 12 Notfallsanitäterinnen und Sanitäter, 48 Sanitäterinnen und Sanitäter, fünf Notärzte, sechs Führungskräfte und 17 Fahrzeuge. Bergrettung, elf Frauen und Männer mit einem Fahrzeug. Polizei, ein Mann mit einem Fahrzeug. Der Dank der Feuerwehr gilt allen Helferinnen und Helfern, aber auch der Firma MAN und dem Abschleppdienst Haim, ohne deren Zutun solcherart realistische Ausgangsvoraussetzungen nicht zu schaffen gewesen wären. Anzumerken bleibt, dass bei der Übung für einen derartigen Großeinsatz neben den „Hauptrollen“ der Feuerwehren Leins, Wald, Arzl, Wenns und Imst, der Rotes Kreuz Bezirksstelle Imst und der Bergrettung auch „hinter den Kulissen“ Mitarbeit geleistet werden muss. Zu nennen sind hier die Leitstelle des Landes Tirol, die Polizei, die Bezirkshauptmannschaft, die Gemeinde und der Straßenerhalter. Die Feuerwehr Leins zum Ende der Übung: „Alle Beteiligten hoffen, dass es nie zu einem Busunfall auf dieser Strecke kommt, aber gemeinsam wollen wir vorbereitet sein.“

 
Hoffentlich nie im Ernstfall!<br />
Übungsannahme der Bergrettung: Bergung unter schwierigen Bedingungen. RS-Foto: Bundschuh

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