Von Gebi G. Schnöll
Immer wieder stören unvernünftige Crosser in den Wäldern das Wild, benutzen im alpinen Gelände Wandersteige für ihre tollkühnen Fahrten oder ziehen in unberührter Natur ihre Spuren. Derzeit heulen oberhalb von Roppen verstärkt die Motoren PS-starker Motocross-Maschinen auf. Sogar bis zur Muthütte auf 2000 Metern Seehöhe sind kürzlich drei „Wild-Crosser“ über steiles Gelände vorgedrungen. Als das motorisierte Trio unvermutet auf Jäger getroffen ist und davonbrausen wollte, kam einer der drei Crosser zu Sturz und musste seine Identität preisgeben. Die Spuren, die von den Cross-Maschinen im Gelände hinterlassen wurden, werden noch lange zu sehen sein. Ganz besonders ärgert Roppens Bürgermeister Ingo Mayr, dass die Szene auch auf der frisch verwachsenen Trasse der neuen Hauptwasserleitung unterwegs ist und dort gut sichtbare Narben ihres idiotischen Treibens hinterlassen. „Die Firma Fiegl hat sich beim Errichten der neuen Hauptwasserleitung vom Gebiet der Reichenbachalm ins Tal sehr viel Mühe gegeben, die Natur möglichst schonend zu behandeln. Sofort nach den Grabarbeiten wurde das Gelände eingesät, alles ist verwachsen, nun benutzen die Crosser die Trasse für ihre Zwecke. So kann es nicht sein“, ärgert sich Mayr.
KEIN PARDON. Vonseiten der Polizei Oetz heißt es, dass es das Problem mit der Crosserszene schon lange gibt. Auch aus Sautens und Oetz langen immer wieder Meldungen aufgebrachter Bürger ein. „Anzeigen zu erstatten ist nicht leicht. Die Crosser montieren vor ihren Geländerunden die Kennzeichen ab. Wenn wir einen zu Gesicht bekommen und anhalten wollen, gelingt das kaum. Ohne das Kennzeichen feststellen zu können und ohne zu wissen, welche Person sich unter dem Helm verbirgt, sind wir machtlos“, erklärt ein Polizist gegenüber der RUNDSCHAU. Tatenlos zusehen werden die Oetzer Polizisten bei den wilden Crossfahrten nicht. „Wir werden alles unternehmen, um diese Szene zur Anzeige zu bringen!“