Über das Renaturierungsprojekt der „Gurgl“ zwischen Tarrenz und Nassereith informierten letzten Freitag die beiden Landeshauptmann-Stellvertreter Ingrid Felipe und Josef Geisler. Sie selbst überzeugten sich über den Baufortschritt, der schon vor Wochen begonnen hat. Beim Lokalaugenschein zugegen waren auch die beiden Bürgermeister Herbert Kröll von Nassereith und Rudolf Köll von Tarrenz sowie Hannes Staggl, der Obmann des Imst Tourismus.
In den Jahren 1900 bis 1910 wurde das Gewässer auf der Länge vom Geschiebebecken „Birne“ in Nassereith bis zur Strader Brücke in Tarrenz in ein schnurgerade verlaufendes Bachbett verbannt. Auf derselben Länge tiefer gelegt wurde die Gurgl von 1964 bis 1968 durch eine massive Schotterentnahme. Daraus entstand damals der heutige Uferbegleitweg auf derselben Länge. Nun soll die „Gurgl“ wieder in ihr altes Bachbett, in die sogenannte „alte Ache“, die an manchen Stellen noch als Feuchtbiotop besteht, zurückgeführt werden und damit einhergehend ein rund 50000 Quadratmeter großes Naherholungsgebiet entstehen.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Felipe, zuständig unter anderem auch für Umwelt und Natur, zeigt sich begeistert von dem Vorhaben: „Dieses Projekt umfasst umfangreiche und nachhaltige Naturschutzmaßnahmen, die den einstmals vorhandenen Tieren und Pflanzen ermöglichen, ihren im Laufe der Zeit verlorengegangenen Lebensraum wieder zurückgewinnen beziehungsweise sich dort wieder ansiedeln zu können!“ Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler sieht die Revitalisierung der Gurgl zusammen mit dem bereits befahrbaren Radweg als eine Verschmelzung: „Im Zuge dieses Projekts wird der renaturierte Gurglbach nicht nur für Erholungssuchende zugänglich gemacht, sondern auch, durch die Nähe zum Radweg, für die Radfahrer zum Rasten und Erholen von Nutzen sein!“
Nassereiths Bürgermeister Herbert Kröll, der das Projekt seit Planungsbeginn tatkräftig unterstützt, sieht im Naturjuwel Gurgltal einen wichtigen Naherholungsraum – in erster Linie für die Bevölkerung seiner Gemeinde, weswegen er sich zusammen mit seinem Gemeinderat intensiv dafür eingesetzt habe, die Gurgl wieder als Erholungs- und Lebensraum zu revitalisieren. Obwohl fast zur Gänze auf Nassereither Boden war und ist auch der Tarrenzer Bürgermeister Rudolf Köll in das Vorhaben von Beginn an mit eingebunden – gilt er doch als einer der Ideengeber des 1,8 Millionen Euro teuren Monsterprojekts. Auch er freut sich, dass das Projekt nun konkrete Formen annimmt, und vor allem darüber, dass sich mit den Gemeinden Tarrenz, Nassereith und dem Land Tirol Partner gefunden haben, die es bewirkt haben, diese guten Ideen auch umzusetzen. Der von allen angesprochene Gurgltal-Radweg ist übrigens bis auf die Leitplanken und ein paar sonstiger Details fertiggestellt und bereits befahrbar. Offiziell seiner Bestimmung übergeben wird er nicht wie vorgesehen im jetzigen Mai, sondern erst im nächsten, wenn der Holzleiten-Radweg fertig gebaut sein wird und auch seinem Zweck übergeben werden kann.