Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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34:17 = 5:3

4. Oktober 2022 | von Meinhard Eiter
34:17 = 5:3
Liebe Freunde der Mathematik!
Wer ein erfolgreicher Politiker sein will, der sollte einigermaßen gut lesen, schreiben und auch reden können. Auch das Beherrschen der Grundrechnungsarten ist kein Nachteil. Dieser Gedanke kam mir, als ich unlängst las, dass der Knackpunkt bei den Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP und der SPÖ zur Bildung einer neuen Landesregierung die Forderung der Roten sei, drei Regierungsmitglieder stellen zu wollen. Das Thema ist natürlich ein Emotionales. Wer seit dem 2. Weltkrieg 77 Jahre die Macht im Lande hatte, der tut sich mit Stimmenverlusten der Wähler schwer. Statt Wehklagen und Selbstmitleid ist bei den Schwarzen jetzt wohl Pragmatismus, Demut und Selbstreflexion angebracht. Wenn wir jetzt eine stabile und handlungsfähige neue Regierung bekommen wollen, dann rät der Volksmund: Strenge Rechnung, gute Freunde! Im Rechenunterricht haben wir gelernt, das Endergebnis noch einmal durch die sogenannte Probe zu überprüfen. Vor der Wahl hatte die ÖVP im Lande 44 Prozent Stimmenanteil und bildete mit den Grünen, die 11 Prozent hatten, eine Regierung. Die höchsten Posten im Lande wurden mit 6:2 aufgeteilt. Jetzt hat die ÖVP noch gut 34 Prozent, die SPÖ 17 Prozent. Man kann das rechnen wie man will – ein gerechtes Ergebnis bei der Verteilung der Landesräte kann dabei nur 5:3 sein. Viel wichtiger als die Posten und die handelnden Personen ist ja letztlich die Aufteilung der Ressorts. Teures Wohnen, steigende Energiekosten, Probleme bei Kinderbetreuung und Pflege sowie andere brennende Themen sind ein ganz schöner Rucksack für die Arbeit unserer künftigen Regierung. Und wenn Schwarz und Rot nicht vernünftig miteinander harmoniert, droht künftig ein blaues Wunder. Bei den Jungen war die FPÖ jetzt bereits auf Platz 1!

 

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