Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Der Übergang ins Flache

15. März 2021 | von Meinhard Eiter
Der Übergang ins Flache
Liebe Freunde des Skifahrens!

Heuer war es mit der aktiven Ausübung des Wintersports nicht ganz so einfach. Manche Bergbahnen blieben gesperrt, gewisse Pisten waren nur nach Gesundheitschecks zugänglich. Ich persönlich kam trotzdem voll auf meine Kosten. Dank dem ORF und anderen TV-Sendern, die mir den Sport live ins Wohnzimmer lieferten. Zahlreiche Weltmeisterschaften im Alpinen wie im Nordischen Skilauf, im Biathlon, Bob oder Rodeln hielten mich auf Trab. Das ist durchaus anstrengend. Zur richtigen Zeit im richtigen Kanal die spannendste Übertragung zu finden – da musst du selbst ein Profi sein. Und natürlich den Fachjargon kennen. Nicht nur beim V-Stil der Springer. Auch bei Abfahrt und Slalom. Da wird wechselweise am Außen- wie am Innenski der Schwung auf der Kante gezogen. Oder der Steilhang angedriftet, um dann mit dem nötigen Speed in die Haarnadel zu kommen. Manche machen den Fehler, mit dem Gesäß zu tief nach hinten zu fallen. Und können dadurch nicht wie gewünscht den Ski nach vorne und unten frei geben. Wenn du Pech hast, liegt das am Setting. Das heißt, dein Servicemann hat dieses Mal die Abstimmung zwischen Ski, Wachs, Kantenschliff und Schuh nicht optimal getroffen. Dann bist du chancenlos. Wichtig ist nicht nur die Optik. Auch die Akustik. Wie die Fachkommentare der einstigen Sportstars, die jetzt als Journalisten auftreten. Normalerweise alles bestens. Nur: Wenn Niki Hosp empfiehlt, die Läuferin muss jetzt beim Übergang vom Steilen ins Flache „versuchen zum Gas zu geben“, dann sollte unsere sportbegeisterte Enkelin nicht gerade am nächsten Tag eine Deutschschularbeit haben. Selbst wenn die solcherart gepuschte Läuferin soeben eine Goldmedaille eingefahren hat, droht unserem Kind dadurch ein Fünfer in Grammatik!

Meinhard Eiter

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben