Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ruf nach Halbe-Halbe

25. April 2023 | von Meinhard Eiter
Ruf nach Halbe-Halbe<br />
Liebe Freunde der Gleichstellung der Geschlechter!
Seit Jahrzehnten kämpfen Frauen mehr oder minder erfolgreich um die gerechte Aufteilung von Verantwortung, Aufgaben und Macht in unserer Gesellschaft. Der viel zitierten Forderung nach Halbe-Halbe in allen Lebensbereichen, natürlich auch bei Löhnen, folgt neuerdings auch das zwingende Verlangen nach politisch korrekter Formulierung. Das Zauberwort heißt Partner*innenschaft. Doch der Stern, der diesen Namen trägt, sorgt im Moment eher für Spaltung denn für ein harmonisches Miteinander. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Führungskrise in der einst staatstragenden Sozialdemokratie. Dort hat es zwar eine Frau an die Spitze der Partei geschafft, aber unter den Mitglieder*innen und Wähler*innen alles andere als einen Sturm der Begeisterung entfacht. Und das obwohl die studierte Ärztin jedenfalls gebildet, intelligent und auch optisch attraktiv ist. Programmatisch vernünftig in der Mitte agierend, stößt Pamela Rendi-Wagner bei den Linken wie bei den Rechten auf Kritik. Und so blasen der burgenländische Ex-Polizeipräsident, Landeshauptmann und Populismus-Macho, Hanspeter Doskocil, sowie der gelernte Maschinenschlosser und Bürgermeister des Flüchtlings-Hotspots Traiskirchen, Andreas Babler, zum Halali. Ein rechter Stier und ein linker Wolf jagen die Löwin und erheben Anspruch auf die Führung des roten Rudels. Es tobt ein archaischer Kampf zwischen Jägern und (Stimmen)sammler*innen. Der Ruf nach Halbe-Halbe zerschellt in drei Lager. Wodurch die Quotenregelung zu scheitern droht. Und so könnte getrenntes Wählen – eine Liste für Frauen, eine für Männer – die Lösung sein. Nach der Wahl werden Positionen fifty-fifty aufgeteilt. Und ins gemeinsame Bett hüpft man/frau erst wenn die Fronten geklärt sind.
 

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