Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wie sind wir denn?

7. September 2021 | von Meinhard Eiter
Wie sind wir denn?<br />
Liebe Freunde der feinsinnigen Beleuchtung unserer Gesellschaft!

Als im Mai 2019 die FPÖ mit dem Ibiza-Skandal die damalige türkis-blaue Regierung in die Luft schoss, versuchte unser grüner Bundespräsident die Ehre der Nation zu retten. Mit den legendären Worten: So sind wir Österreicher nicht! Jetzt, mehr als zwei Jahre später, sei die Frage erlaubt: Wie sind wir denn wirklich? Die Türkisen haben sich klar positioniert. Ausländer eher raus als rein. Und haben damit den Blauen das politische Wasser abgegraben. Die Rechten setzen auf ein neues Thema: Die Verbreitung von Verschwörungstheorien gegen das Impfen. Die Grünen hängen in den Seilen. Der Artenschutz für Bären und Wölfe ist so wie das Verdammen des Automobils nicht besonders mehrheitsfähig. Und das Wetter seit Monaten nicht das, was die Klimaprophezeiung politisch erwarten ließ. Für die Roten lägen mit Gesundheit, Soziales sowie Wohnungs- und Arbeitsmarkt die Themen auf der Straße. Doch die Sozis verstehen Opposition eher als Kampf gegen sich selbst. Bleiben noch die Pinken, die mal dafür und mal dagegen sind, und damit die Buntheit, die sie versprechen, auch nicht unbedingt auf Schiene bekommen. Was das mit uns, dem Volk, zu tun hat? Uns servieren Politiker das, wovon sie glauben, das wir es hören wollen: Skepsis, Missgunst, Streit. Jedenfalls kein Miteinander. Salopp betrachtet beschreibt das 50 Prozent der Befindlichkeiten unserer Gesellschaft. Die restliche Hälfte ist schwer einzuschätzen, wie sie wirklich ist. Denn sie hat sich von der Demokratie längst schweigend verabschiedet. Ein Großteil der Österreicher verzichtet frustriert auf das Wahlrecht. Das wäre ein riesiges Potential für eine neue Partei: Die Weißen. Für verwaiste weise Leute, die gerne wüssten, was wir wollen!

Meinhard Eiter

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