Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Georg Salner in der Imster Hörmann-Galerie

„Imstagramm“: Ausstellungsjahr eröffnet mit Wortspiel, bezogen auf Ausstellungsort und Bildpublikationsmedium

Seit vergangenem Freitag präsentiert der aus Galtür stammende und in Wien lebende Künstler Georg Salner Werke seine neueren Serien in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst. Der Titel der Ausstellung ist dabei nicht nur eine Anspielung auf den Ausstellungsort Imst, sondern auch eine Referenz auf „Instagram“, das wichtigste Bildpublikationsmedium weltweit im digitalen Raum, das auch vom Künstler für seine aktuelle Präsentation genutzt wird.
18. Jänner 2022 | von Friederike Bundschuh
Georg Salner in der Imster Hörmann-Galerie
Der aus Galtür stammende und heute in Wien lebende Künstler Georg Salner (im Bild vor seinem unverkäuflichen Lieblingswerk aus der Serie „Pic.Individual“) stellt bis 25. Februar in der Hörmann-Galerie in Imst neuere Werke aus. Titel der Ausstellung: „Imstagramm“ RS-Foto: Bundschuh
Friederike Bundschuh

Georg Salner, geboren 1958 in Galtür, absolvierte in der Zeit von 1977 bis 1982 sein Grafik-Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Der Träger zahlreicher Stipendien und Preise präsentierte seine unterschiedlichen Werke bereits im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, im Museum für angewandte Kunst, an der Kunsthalle Wien oder auch über die Landesgrenzen hinaus in der Galerie Agathe Nisple in St. Gallen (CH). Ihn selbst verbindet nach wie vor sehr viel mit seiner Heimat, wie er bei der Ausstellungseröffnung im kleinen Kreis verrät. „Meine 90-jährige Tante lebt hier in Imst, ich habe sie vorhin grad besucht. Und ich bin ein Naturmensch, deshalb bin ich so gerne hier, weil ich die Berge liebe.“ Darüber hinaus reist Georg Salner sehr gerne, bevorzugt in Regionen, die von der Bergwelt bestimmt werden.

KÜNSTLERISCHE ARBEIT IN CODES. Für Salner spielen Buchstaben, Zahlen, Codes und Muster eine wichtige Rolle in seiner künstlerischen Arbeit. Er nimmt immer wieder Bezug auf unser Alphabet, unser Ziffernsystem und auch generell auf alltägliche Strukturen, die unser Leben beherrschen. Er spielt mit diesen „Instrumenten“ und gibt ihnen Raum außerhalb des strengen Korsetts, in dem sie normalerweise geregelt sind. Mit einem „Augenzwinkern“ stellt Salner es den Betrachterinnen und Betrachtern frei, die Eindrücke seiner Bilder zu interpretieren und den „Sinn im Sinnlosen“ und den „Gegenstand im Gegenstandslosen“ zu erkennen.
 
VIER UNTERSCHIEDLICHE SERIEN. Gezeigt werden vier neuere Serien. Immer wieder finden sich Bezüge auf das Alphabet und Zahlenkombinationen wie in seinen „Sonic Stripes“. Auf großer Leinwand reiht der Künstler zahllose textile Bänder aneinander, von feinsten transparenten Geweben bis hin zu starken „Borten“. Durch diese Aneinanderreihung entstehen malerische Effekte und gleichzeitig ein bildspezifischer Code, der zwar mit Barcodes assoziiert werden kann, aber keinerlei Zusammenhang damit besteht. Die Serie „Pic.Individual“, die zwischen 2014 und 2016 entstanden ist, zeigt individuell anmutende Bildwelten, die mit Acryl auf abgerundeten Holztafeln gemalt Ausdruck sind für die große inhaltliche Freiheit, die sich Salner nimmt. „The Alphanumerical Monsters“ in schwarz und gold beziehen sich auf das griechisch-römische Alphabet und die indo-arabische Ziffernreihe. Georg Salner bereitet den Buchstaben und Zahlen eine Hommage, lässt ihnen ihre Freiheit und präsentiert durch den Bildträger Holz beinahe ikonenhafte Werke. Die neueste Serie „The new (un)concious no.things“ zeigt durch die spartanische Technik „Rapidograph auf Bristolkarton“ Einblicke in ein üppiges Linienspiel, das seiner eigenen Phantastik und Logik gehorcht und Rätsel aufgibt, die ungelöst auf den Betrachter warten.
Georg Salner in der Imster Hörmann-Galerie
„The Alphanumerical Monsters 6“ von Georg Salner, Acryl auf Hartholz, 2017/18. RS-Foto: Bundschuh

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