Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Kunstschaufenster – Schaufensterkunst

Imst hat „Kunststraße light“ als „Kunstfenster“ eröffnet

In letzter Minute musste das fulminant ausgelegte Programm der 20 Jahre-Jubiläumskunststraße rigoros abgeschlankt werden. Mit der Idee „Kunstfenster“ ist Andrea Bubik-Schöpf und Sarah Plattner ein unter diesen Umständen bemerkenswert guter Rettungsversuch gelungen.
30. November 2021 | von Peter Bundschuh
Kunstschaufenster – Schaufensterkunst
Kunst im öffentlichen Raum ist auch bei der heurigen „Kunststraße light“ zu sehen. „No Hate“ – gegen den Hass in unserer Gesellschaft, initiiert von Alexandra Rangger und Bernhard Witsch, gibt über 70 Künstlern die Möglichkeit, sich mit ihrer Aussage an die Öffentlichkeit zu wenden. Angetan davon zeigen sich die involvierte Angelika Polak-Pollhammer, ihr Gatte Roman Polak sowie Brigitte und Otto Flür (v.l.) RS-Foto: Bundschuh
Von Peter Bundschuh

Die Organisatorinnen der Kunststraße-Kunstfenster 2021 begleiteten am vergangenen Samstag die RUNDSCHAU beim Bummel durch die voradventliche Imster Innenstadt. Hier kommen beide im Originalton (Auszugsweise) zu Wort: „Die aktuelle Infektionslage in Österreich trifft die Gesellschaft sehr hart. So ist natürlich auch unser facettenreiches Programm in der ursprünglichen Konzeption nicht mehr durchführbar, sollte also alles umsonst gewesen sein? Da der Aufenthalt im Freien weitgehend erlaubt ist, sind wir dann auf ,Kunststraße light‘ gekommen. Kunst und Kultur ist für das Wohlbefinden sehr vieler Menschen ein wichtiger Faktor und so ist dieses Erlebnis, wenn man sich an die geltenden Bestimmungen hält, gefahrlos möglich.“

WAS BLEIBT VOM INHALT. Die Galerien sind zwar geschlossen, trotzdem erlebbar als Schaufenstergalerien. Die drei Themenschwerpunkte „Frauenleben früher / Heute/ Zukunft“,  einschließlich Gewalt an Frauen, „Mundart / Dialekt“, und „interkulturelle- / multikulturelle Gesellschaft“, sind als Säulen der Kunststraße erhalten geblieben. Ebenso die Vernetzung der Kunstgattungen bildende Kunst, darstellende Kunst in Form von Kurzfilmen. Gedichte gibt es ebenso zu lesen. Die Werke im öffentlichen Raum tragen die Kunststraße nach außen, regen zum weiteren Austausch an und werden sogar um ein Werk beim Vorplatz der alten Feuerwehrhalle erweitert. Die Werke durften auf Reisen gehen, die Künstlerinnen und Künstler leider nicht. Es war in dieser Version leider nicht mehr möglich, alle Kunstschaffenden angemessen zu präsentieren. Das heißt, dass von ursprünglich 80 Künstlern nunmehr 42 Kreative übriggeblieben sind. Immerhin gibt es zum Überthema „Brückenschlag – die Kunst der Verbindung“ wunderbare Gemeinschaftswerke und Skulpturen zu sehen. So das Gemeinschaftswerk „No Hate“ am Stadtplatz, das Botschaften von mehr als 70 internationalen und heimischen Künstlern übermittelt.
 
KUNSTRASSE – DER FILM. Zu sehen gibt es den Aufbau rund um die Kunststraße Imst als Kurzfilm vom „Schnittplatz Imst“ und zu hören beim „KulturTon“ von „Radio Freirad“: „Wir möchten dadurch nicht nur die Straßen, Schaufenster und öffentlichen Plätze der Stadt beleuchten, sondern auch das Geschehen vor und während der Kunststraße Imst.“

AN DIE KÜNSTLERSCHAFT. „Aufgrund des reduzierten Platzangebotes war es leider nicht möglich, alle Kunstschaffenden angemessen auszustellen. Das schmerzt uns sehr und wir hoffen, dass die nächste Gelegenheit kommt. Für die Liveacts sind die Umstände besonders schwierig, da keine Liveauftritte vor Ort mehr möglich sind. Das tut uns von Herzen leid. Wir haben uns sehr gefreut auf euch. Gerne hätten wir alle Beteiligten wie geplant vor Ort begrüßt und zusammen gefeiert, betrachtet, bewundert, und uns ausgetauscht. Aufgrund der momentanen Umstände ist das leider nicht möglich und es fehlt, sehr sogar.“

STATIONEN. Markiert sind die Stationen alle durch Lichtwürfel in den Räumlichkeiten. Eine Liste mit den Schaufenstergalerien, den Galerien im öffentlichen Raum und allen Ausstellenden folgt und wird online einsehbar sein. Die temporären Fenstergalerien bleiben bis 9. Jänner, manche darüber hinaus zugänglich. Das gilt auch parallel zur Kunststraße für die Ausstellung „30 Jahre Aktivismus Tirol 1991 – 2021“ von Gebhard Schatz, Ursula Beiler und Alois Schild in der Pfarrgasse 7 (Ubuntu).
Kunstschaufenster – Schaufensterkunst
Inter- und multikulturelle Gesellschaft und Arbeitswelt thematisiert Aleksandra Pawloff in ihrer Ausstellung bei der Johanneskirche auf wetterbeständigen Materialien. RS-Foto: Bundschuh

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