Von Martin Grüneis
Auf das, was morgen ist, konnte gepfiffen werden. Gert Steinbäcker lies nämlich gemeinsam mit „Kohler & Schnute“ die Hektometik-Welt für ein paar Stunden in Vergessenheit geraten. Getrost konnten die Augen geschlossen werden, während einem die Klänge des ersten S von S.T.S durchdrangen und für Gänsehaut sorgten. Mit viel Gefühl und dann wieder mit ordentlich Energie, wusste der „Großvater“ das Publikum mit altbekannten Hits zu verzaubern. Die Zuhörer guttierten es, in dem sie lachten, tanzten und sagen. Ein Übermensch ist Steinbäcker freilich nicht, doch womöglich kommt genau daher die Kraft. Tatkräftig unterstützt wurde er unter anderem von Ulli Bäer, welcher bereits mit zahlreichen Größen des Austropop auf der Bühne stand. Mit seinen Soli sorgte er für große Begeisterung. Und da sich heuer zum 15. Mal der Tod eines bekannten österreichischen Künstlers jährte (Georg Danzer, Anm.), stimmte Bäer „Lass mi amoi no d'Sunn aufgeh' segn“ an. Es fühlte sich an, als würde die Nacht kein Ende sehen. Doch wie es halt so ist, bleibt irgendwann halt doch nur die Erinnerung. Jedenfalls war es ein unglaubliches Erlebnis, Steinbäcker live auf der Bühne leben g‘sehen zu haben – zum Glück kam er nicht nur auf einen schnellen Kaffee nach Imst. Zwar besang Steinbäcker die Steiermark, doch nach Fürstenfeld wollte er an diesem Abend dann doch nicht zurückkehren.
PERFEKTER EINSTIEG IN DEN KONZERT-ABEND. Auch wenn sie vermeintlich nicht die Stars des Abends sein hätten sollen, so konnte die heimische Formation „Kohler & Schnute“ doch mit viel Herzblut die Herzen der Zuhörer für sich gewinnen. Mit ihren erfrischendem Sound samt Texten, die aus dem Leben gegriffen scheinen, stahlen sie den Austropop-Legenden fast die Show – selbst Bälle ließen sie mit ihrer Energie durch die Halle fliegen. Somit war bewiesen, dass es nicht nur in der Ferne, sondern auch ums Eck viel zu entdecken gibt.