Von Manuel Matt
Das Beauftragen eines qualifizierten Anbieters mit winterdienstlichen Aufgaben, Zuschüsse für den Ankauf neuer Instrumente bei der Musikkapelle Ötztal-Bahnhof und für eine dringend notwendige Sanierung des vom Holzwurm befallenen Widum-Dachstuhls, die Vergabe von Gewerbegrundstücken und die Pachtverlängerung für den aktuellen Betreiber des Sportcafés: Mitunter klassische Beispiele für die Aufgaben eines Gemeinderats. Nicht wirklich unüblicher, aber von beträchtlich höherem finanziellen Gewicht sind die Pläne für die Volksschule Ötztal-Bahnhof. Mit geschätzt rund zwei Millionen Euro darf die Gemeinde Haiming diesbezüglich rechnen, weiß Bauausschuss-Obmann und Vizebürgermeister Christian Köfler – ebenso wie um die aktuelle Situation, die zum Handeln auffordert: Es sei einfach zu wenig Platz, besonders angesichts der steigenden Nachfrage nach Ganztagsbetreuung im aktuell 25 Kinder zählenden Kinderhort, der momentan „notdürftig“ im Keller der Volksschule untergebracht ist.
VOM HALBEN ZUM GANZEN STOCKWERK. Nach einem vorhergehenden Beschluss im Mai liegt nun ein Plan vor „und prinzipiell gefällt uns die Lösung ganz gut“, spricht Köfler für die Mitglieder des Bauausschusses. Nach eingehender Besprechung und Begehung zur Aufnahme des Ist-Zustandes schaut das Vorhaben so aus: Das Gebäude soll aufgestockt, das bestehende Halbstockwerk zur vollwertigen Etage gemacht werden. „Da kommt aber die Schule rauf, mit drei neuen Klassenzimmern“, gibt Köfler, der in den nächsten Jahren eine etwa gleichbleibende Schüleranzahl erwartet, der RUNDSCHAU nach der Sitzung genaueren Einblick. Im Gegenzug verliere die Schule jedoch die bestehenden Räumlichkeiten im Keller, um dort den Kinderhort für zwei Gruppen als dauerhafte Einrichtung mit Ruhe- und Lernräumen wie auch WC-Räume etablieren zu können, der über einen neuen, eigenen (und auch barrierefreien) Eingang zugänglich werden soll.
BAUSTART IM FRÜHJAHR ERWARTET. Für alle – Kinderhort, Volksschule und Sonderpädagogisches Zentrum – erreichbar und gemeinsam nutzbar werde dann ebenso die gesamte Gartenanlage wie auch eine Küche sein. Ein Vorteil ergebe sich übrigens auch noch in der aktuellen Planung, wie Köfler auf Nachfrage von Gemeinderat Rudolf Wammes erklärt: Durch die Aufstockung wäre naturgemäß eine allenfalls anstehende Dachsanierung hinfällig. Nach dem einstimmig gefällten Grundsatzbeschluss gehe es momentan um die vertiefende Planung, erklärt Köfler: Anvisiert werde der Baustart dann schon im kommenden Frühjahr, mit erhoffter Fertigstellung im September 2022. „In Holzbauweise geht’s ja vieles recht schnell“, gibt sich der Vizebürgermeister optimistisch – auch darüber, dass es ohne „Umsiedlung“ der Kinder während der Arbeiten klappen wird.