Von Manuel Matt
Alles muss irgendwann seinen Anfang nehmen. Selbst dann, wenn’s viele Millionen Euro kostet und rund zwei Jahrzehnte dauern wird – wie die Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Bereich des Imster Malchbachs. Kurzerhand landete das Thema für einen Grundsatzbeschluss bei der jüngsten Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung und machte wohl durchaus Eindruck – alleine schon der Kosten wegen von insgesamt 30 Millionen Euro. Freilich kaum stemmbar für eine Kleinstadt, doch springen der Bund zu 56 und das Land zu 19 Prozent ein, wie Bürgermeister Stefan Weirather vorrechnet. Der Stadt würden somit 25 Prozent beziehungsweise 7,5 Millionen Euro bleiben. Erleichterung verspricht zudem, dass das Projekt in drei Stufen, über zwei Jahrzehnte bis 2040 in Angriff genommen wird. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus – sowohl für den Grundsatzbeschluss als auch für besagten Finanzierungsschlüssel.
„WIR SCHAFFEN DAS!“ Durchaus beachtlich sind zweifelsohne auch die 6,35 Millionen Euro, die die Stadtgemeinde als Haupteigentümerin der Imster Bergbahnen in der vorangegangenen Gemeinderatssitzung für den geplanten Neubau zweier Seilbahn-Sektionen mit prognostizierten Gesamtkosten von 21 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat. Seine Sorge um die zukünftige Finanzlage der Stadt teilte in dieser Hinsicht Gemeinderat Helmut Gstrein, sei es doch nicht das einzige kostenintensive Vorhaben in den nächsten Jahren, während die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie schon jetzt spürbar, aber noch kaum abzusehen seien. Dass da tatsächlich viele schwere Brocken warten würden und die finanzielle Situation da wie dort angespannt sei, gibt auch der Bürgermeister zu. Optimistisch zeigt er sich dennoch: „Wir haben schon immer viel investiert und stehen auch heute noch zu den Bergbahnen. Wir schaffen das! Außerdem kontrolliert auch das Land, ob wir uns das Ganze tatsächlich leisten können.“ Ergänzend vermerkt Vizebürgermeister Gebi Mantl, dass das Land ebenso beabsichtige, kleinere Skigebiete wie etwa Hoch-Imst künftig stärker zu fördern – und dass, wenn sich die besagten Summen ändern, der gefasste Imster Grundsatzbeschluss null und nichtig wäre.
SCHWEIGEGELÜBDE. Mit dementsprechender Spannung (und auch, weil die erwähnten 21 Millionen Euro eben eine verläufige Schätzung sind und mit dem Imst Tourismus ein Projektpartner mit finanziellen Einbußen zu kämpfen hat) dürfte auf das Eintreffen der tatsächlichen Angebote geschielt worden sein. Versprochen hatte das in den Wochen zuvor Bergbahnen-Geschäftsführer Bernhard Schöpf für den 18. Dezember – und hielt Wort. Nähere Auskunft könne er der Öffentlichkeit noch nicht geben, vertröstet Schöpf, der Stillhaltefrist von rund 14 Tagen wegen. Etwas mehr lässt sich der Imster Bürgermeister auf Anfrage in die Karten schauen: Vorliegen würden nun Offerten von drei Anbietern, Überraschungen seien ausgeblieben. „Etwas mehr wird’s uns wohl kosten“, sagt der Bürgermeister, wenngleich sich die Kosten im bekannten Rahmen bewegen würden.
PAGARE AM PARKPLATZ? Der Finanzierungsschlüssel werde sich in den nächsten Tagen ergeben, erklärt Weirather. Die Bergbahnen selbst sind da freilich schon im Normalbetrieb, die Pisten seit 24. Dezember für den klassischen Betrieb geöffnet. Schon zuvor aber, in der allerstillsten Zeit des zweiten Lockdowns, waren es die Tourengeher, die dem Schneesportvergnügen frönten. Abermals in beachtlicher Zahl, wie der Geschäftsführer bestätigt: „Es hat wirklich stark zugenommen, schon vor Corona. Mich freut, dass uns durchwegs viel Lob erreicht, der optimalen Bedingungen wegen.“ Zukünftig könnten Erholungssuchende in Hoch-Imst allerdings zur Kasse gebeten werden – und zwar beim Parken. „Vorläufig planen wir, demnächst eine Box für freiwillige Spenden aufzustellen. Ab nächstem Winter könnte dann die Parkraumbewirtschaftung kommen“, erklärt Schöpf: „Den Sommer über wird das sicher ein Diskussionspunkt sein.“