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Kompakte Fußball-Wochen warten

Imst kämpft um ÖFB-Cup – Silz/Mötz kämpft um Aufstieg

Von einer anspruchsvollen Regionalliga-Sitzung berichteten Teilnehmer vergangene Woche. Besprochen wurde einiges, nun sollen in dieser Woche wohl die Beschlüsse dazu fallen. Betroffen sind der SC Imst und die SPG Silz/Mötz. Für beide Vereine steht jedenfalls ziemlich viel auf dem Spiel.
10. Mai 2021 | von Albert Unterpirker
Kompakte Fußball-Wochen warten
Silz/Mötz (im Bild: Tim Duinkerk, gelb) kämpft um den Aufstieg. RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

Die Stimmung bei der Sitzung – jeder Regionalliga-Klub war mit einem Vertreter dabei – habe einem „kollegialen Miteinander“ geglichen. „Obwohl jeder versucht hat, seine eigenen Interessen durchzubringen“, sagt Martin Schneebauer, Club-Manager des SC Sparkasse Imst. Besprochen wurde dabei unter anderem, dass es im gesamten Tiroler Unterhaus keine Absteiger geben soll. Zudem stand an der Tagesordnung, ob die Liga gewertet werden soll, und wenn ja: wie. Hinzu kam noch das Thema der ÖFB-Cup-Startplätze, die unter anderem über den Tiroler Cup ausgespielt werden. „Die vier Halbfinalisten des Tiroler Kerschdorfer-Cup sind automatisch im ÖFB-Cup dabei“, so Schneebauer. Der SC Imst soll dabei im Achtelfinale voraussichtlich am 15. Juni in einem Heimspiel auf den SV Hall treffen und sich bei einem Weiterkommen im Viertelfinale mit dem Sieger der Partie Volders gegen Kufstein messen. Für ein Halbfinale wurden die Termine 25. oder 29. Juni gehandelt (mit Vorbehalt, Anm.). Indessen will sich der SC Imst für die Austragung des Finales (3. Juli?) bewerben. Schneebauer: „Wir wären dafür bestens gerüstet, haben alles vor der Haustür, samt einer Covid-19-Teststation und ein funktionierendes Covid-19-Konzept!“ Wirklich Sinn würde allerdings alles nur machen, wenn Zuschauer erlaubt sein würden.

POSITIV. Nun zur Liga: Diese ist gecancelt worden – der SC Imst hat damit keine Meisterschaftsspiele mehr. Andere Clubs haben derweil noch Nachtragsspiele. „Aber sportlich hat das für die Liga keine Bedeutung mehr“, sagt Schneebauer. Das Playoff (mit den anderen Regionalliga-Vertretern aus den Bundesländern) wurde ebenfalls abgeblasen. Damit gibt es aus der Regionalliga keinen Aufsteiger – und auch keine Absteiger (auch aus der zweiten Liga steigt niemand ab). „Obwohl wir noch keine Regionalliga-Saison (aufgrund der Pandemie) durchgespielt haben, sind wir auf dem richtigen Weg“, so der Club-Manager, der anfügt: „Die Entwicklung ist positiv und zeigt nach oben!“ Das vorrangige sportliche Ziel lautet: Ein ÖFB-Cup-Startplatz muss her. „Das wäre ohnehin auch unser Saisonziel gewesen – wir wollen nun den nächsten sportlichen Schritt machen.“ Apropos: Aus der Tiroler Liga wird es zwei Aufsteiger geben, derzeit haben Silz/Mötz und Fügen die besten Karten. Damit würde die Regionalliga Tirol in der nächsten Meisterschaft zwölf statt zehn Teams haben. Dazu müssten sich aber erst die einzelnen Landesverbände einig werden. „Das ist alles noch in Abstimmung“, weiß Schneebauer. 

DERBYS. Schwierig könnte es werden, im Herbst mit zwölf Teams eine komplette Hin- und Rückrunde (22 Spiele) zu absolvieren. Oder 18 Spiele im Herbst und vier im Frühjahr. Danach könnten dann die Playoffs steigen. Eine Variante wäre dann, dass die zwei besten in der Liga im Meister-Playoff spielen und die zehn übrigen um ÖFB-Cup kämpfen (und gegen den Abstieg spielen). Aber dies ist noch relativ unausgegoren und bedarf weiterer Gespräche. Jedenfalls: „Für uns wäre es toll, wenn Silz/Mötz aufsteigen würde – das würde super Derbys geben!“ Eines ist fix: Die Sommerpause wird wohl eine sehr kurze sein („Eigentlich keine“), unter Umständen könnte ab Mitte Juni (Cup) bis November/Dezember durchgespielt werden. Man darf gespannt sein, wie viele Spieler sich da ihren Urlaub nehmen lassen. Ab 19. Mai (geplante Öffnung) habe man nun vier Wochen Vorbereitungszeit (Mannschaftstraining, Testspiele?) auf den Tiroler Cup. „Wir appellieren an die Burschen und können bezüglich Urlaub nur überzeugend einwirken“, sagt Schneebauer. PS: Marco Schultz (wechselte bekanntlich zum VfB Oldenburg) soll noch bis Ende der Saison zur Verfügung stehen. 

GERECHT. Und wie sieht man beim Tirol Liga-Klub Silz/Mötz (derzeit Tabellenführer) die Sachlage? „Bestätigt ist noch nichts, jetzt muss das Präsidium noch beschließen“, gibt Christian Kranebitter, SPG-Obmann, zu Protokoll. „Unser Ziel war es aufzusteigen, und es ist auf jeden Fall gerecht, dass es Aufsteiger gibt – ansonsten würde irgendwann der sportliche Sinn verloren gehen. Wir waren letztes Jahr auch schon dabei und nur drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz.“ Silz/Mötz hat noch zwei Spiele aus dem Herbst nachzutragen: Gegen Fügen (Tabellenzweiter, auswärts) und gegen Kematen (daheim). „Eines von diesen beiden Spielen müssen wir gewinnen!“ Über die Bühne gehen würden diese beiden Partien wohl ab Mitte Juni. „Die Regionalliga ist unser Ziel, das ist sportlich eine sehr attraktive Liga. Ob mit zwölf Teams im Herbst 22 Spiele durchzuführen sind, weiß ich nicht. Wir würden uns aber dieser Herausforderung stellen!“ In einer Regionalliga Tirol würde es dann zu einem erneuten Kräftemessen mit dem großen Kontrahenten aus Imst kommen. „Es ist ja Sinn, dass man Derbys hat – sportlich sind das tolle Sachen und für Spieler und Zuschauer gleichermaßen attraktiv.“ Noch dicker kommen könnte es, wenn auch Telfs mit von der Partie wäre. Drei Regionalligisten aus dem Oberland – würde das überhaupt zu halten sein? „Diese Regionalliga kann man ja nicht mit der Regionalliga von früher vergleichen, aber drei Oberländer Regionalligisten, das wär’ schon was!“ Apropos: Silz/Mötz hat sich mit Harald Pichler (ehemals Rapid Wien, zuletzt Union Innsbruck) in der Innenverteidigung verstärkt. Kranebitter mahnt aber: „Vorsicht, wir sind noch nicht aufgestiegen, haben noch ein Stück vor uns. Es wäre vermessen, davon jetzt schon zu sprechen. Aber wenn wir es schaffen würden – dann wäre es ein Wahnsinn und für den Sport im Oberland eine tolle Sache!“

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