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Wenn Kontrollposten gesucht werden

Orientierungslauf in Hoch-Imst findet rege Anteilnahme

Die Laufsportart „Orientierungslauf“ findet auch hierzulande eine immer größere Anhängerschaft. In Hoch-Imst gibt es seit dem Jahr 2011 ein größeres Gelände, wo Kontrollpunkte festgelegt sind – und jeder Interessierte kann dort seine ersten Versuche in dieser spannenden Sportart machen. Zuletzt wurde dieser Bereich ausgeweitet.
12. April 2021 | von Albert Unterpirker
Obmann Hans Georg Gratzer (mit Maskottchen) und Karin Lugsteiner freuen sich über viele Mitglieder. RS-Foto: Unterpirker
In Zehner-Gruppen wurde diesmal im Sportzentrum mit den Kleinsten geübt. RS-Foto: Unterpirker
Albert Unterpirker

Als vor rund zehn Jahren in Hoch-Imst vom Verein Orienteering Innsbruck Imst gemeinsam mit dem TVB Imst erstmals ein Orientierungslauf mit fixen Posten eingerichtet wurde, war dies für die Region so etwas wie ein Vorzeigeprojekt. „Aufgrund des großes Erfolges mit vielen Schulklassen, Touristen und Orientierungsläufern wurde der Lauf temporär umgebaut“, blickt Obmann Hans Georg Gratzer zurück, „und 2018 haben wir begonnen, das Ganze neu aufzusetzen, um den Bereich um ein weiteres Fixposten-Netz (Obermarkter Alm, Anm.) zu erweitern.“ Die Arbeiten zogen sich bis Sommer des vorigen Jahres hin. Zwischenzeitliche Schwierigkeiten mit Nutzungsberechtigten seien mittlerweile vom TVB und der Argargemeinschaft per Vertrag ausgeräumt worden, „und zu den bestehenden Posten-Standorten sind einige neue hinzugekommen“. Insgesamt gibt es derzeit 26 solcher Kontroll-Posten, die ein Läufer in vorgeschriebener Reihenfolge ablaufen kann. Die Legende (Karte) dazu könne beim TVB, den Imster Bergbahnen (Talstation) und bei der Untermarkter Alm bezogen werden. „Der Orientierungslauf wird auch von Familien gut angenommen“, sagt die Imster Trainerin Karin Lugsteiner, „um über die Tracks zur Untermarkter Alm aufzusteigen und dann mit dem Alpine Coaster wieder runterzufahren.“ Finanziert werde das Fixposten-Netz zur Gänze vom Tourismusverband Imst, und auch im Winter sei es (ohne Beeinträchtigung der Skipisten) möglich, dieses – zum Beispiel mit Schneeschuhen – zu benutzen. „Allerdings“, schmunzelt Lugsteiner, „ist es dann viel schwieriger.“

PRINT & TRAIN. Während der Hoch-Imster Orientierungslauf mehr und mehr Anhänger findet, steigt die Mitgliederzahl beim Verein. Derzeit zähle man bereits 169 Mitglieder (rund 70 Kinder von fünf bis 18 Jahren), 120 davon kommen allein aus Imst. Entstanden ist das große Interesse außerdem daraus, dass Lugsteiner an der Neuen Mittelschule Imst Oberstadt eine Neigungsgruppe unterrichtete, die sich dann weiterentwickelte. Weiters positiv: Trotz Pandemie konnte durchgehend trainiert werden. „Wir haben die Karten beziehungsweise die Bahnen am Computer gezeichnet, und jene, die laufen wollten, haben sich angemeldet“, so Lugsteiner, die dann Posten setzte. Den interessierten Mitgliedern wurden die Unterlagen in Folge per Mail zugeschickt. „Jeder hat die Karte selbst ausgedruckt und man hatte eine Woche Zeit, das Training zu absolvieren – viele Familien nutzten das.“ Dieses „Print and Train“ wurde als Individualtraining angeboten. Derzeit steigt die Stimmung, es wird wieder wärmer und draußen lässt sich mehr machen als drin. Seit 15. März darf mit zehn Kindern pro Gruppe plus zwei Erwachsenen wieder trainiert werden. Normalerweise findet das in Hoch-Imst statt, aber just beim RUNDSCHAU-Besuch sollte der Schnee erneut kommen. Erfreulich dabei, dass eine Anfrage beim Sportzentrum auf ein offenes Ohr stieß und das Training mit den Kleinen kurzfristig auf die Bahnen neben dem Fußballfeld verlegt werden durfte.

LABYRINTH-LAUF. „Die Kinder sind sehr froh und zufrieden, dass sie miteinander wieder was tun können“, nickt Obmann Gratzer. Übrigens war man den ganzen Winter über mit den Kindern auf der Loipe, als Übergangstraining quasi. Mittlerweile habe man einen Pool von 60 Stück Skating-Ausrüstungen für die Kinder zusammen. „Im Dezember wurden diese ausgegeben und jetzt im April bekommen wir diese wieder zurück.“ Derzeit findet das Training permanent vier Mal pro Woche statt, in vier Zehner-Gruppen. Und wie schaut’s mit Veranstaltungen aus? „Im Mai war ein Tirol Cup geplant, der musste nun wegen der Corona-Maßnahmen verschoben werden“, sagt Gratzer, „jetzt planen wir eine Alternative – einen Labyrinth-Orientierungslauf für jedermann!“ Zusätzlich soll von Juni bis September das Projekt „Bewegt im Park“ stattfinden (Spielplatz Hoch-Imst, jeden Donnerstag zwischen 18 und 19 Uhr). Dort gibt es dann die Möglichkeit „ohne Vorkenntnisse und ohne Voranmeldung Orientierungslauf auszuprobieren“. Apropos: Sechs Imster Vereins-Mitglieder machen derzeit eine Ausbildung zum Übungsleiter.
Wenn Kontrollposten gesucht werden
Auch für Kinder ist der Orientierungslauf in Hoch-Imst megacool. Foto: Orienteering Innsbruck Imst
Wenn Kontrollposten gesucht werden
„Spielend trainieren“, heißt ein Motto beim Verein. RS-Foto: Unterpirker

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