Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Sind auf dem Weg“

Bergbahn-Neubau: Imst Tourismus will klare Zahlen

Mit prognostizierten Kosten in Höhe von rund 21 Millionen Euro ist der geplante Neubau beider bestehenden Seilbahn-Sektionen in Imst budgettechnisch wohl alles andere als ein Zuckerschlecken – weder für die Stadtgemeinde, noch für den Imst Tourismus. Ihr 6,3 Millionen schweres Bekenntnis hat die Stadt als Hauptaktionärin bereits abgegeben. Fehlt also noch das Ja vom Tourismusverband. Dort will man sich mit Schätzungen aber nicht zufriedengeben.
10. November 2020 | von Manuel Matt
„Sind auf dem Weg“
Von Manuel Matt

Betreffend Bergbahn-Neubau ist der Geist zwar willig, die Finanzkraft aber schwach beim von der Corona-Krise durchaus gebeutelten Imst Tourismus. Etwa eine Million Euro fehlen im momentanen Budget, was im Vergleich zu den Vorjahren einem Minus von etwa einem Drittel entspricht. „Wir sind auf dem Weg“, formuliert Thomas Schatz, Inhaber der Weberei Schatz in Karrösten und Aufsichtsratvorsitzender beim Tourismusverband, nach der Sitzung des Gremiums am Dienstag vergangener Woche: „Kostentechnisch müssen wir uns das Ganze aber noch anschauen. Wir kämpfen mit den Verlusten bei den Einnahmen, der Stadtgemeinde geht’s ja ähnlich. Es ist schwierig momentan, ohne Corona wär’s einfacher. Alle Partner sind aber bemüht, das Vorhaben umzusetzen.“ 

AUF KREDIT. Welche Summe der Tourismusverband als 20-prozentiger Teilhaber an den Bergbahnen (die restlichen 80 Prozent hält die Stadt Imst) übernehmen wird, sei noch Gegenstand von Verhandlungen, so Schatz. Vor jeder Einigung brauche es aber zunächst eine Reduktion der Kosten. Einsparungspotential orten die Entscheidungsträger bei der beim Speicherteich geplanten Mittelstation. „Würden wir darauf verzichten, wären das schon zwei Millionen Euro“, rechnet der Aufsichtsratvorsitzende vor: „Was wir aber in erster Linie brauchen, sind die genauen Kosten – nicht nur Schätzungen, sondern klare Angebote. Solange wir das nicht haben, können wir nicht kalkulieren.“ Momentan würden nämlich keinerlei monetären Reserven zur Verfügung stehen, den zu stemmenden Anteil müsse der Tourismusverband per Kredit finanzieren. „Liegen die Kosten, die Angebote auf dem Tisch, setzen sich Obmann und Vorstand des Imst Tourismus zusammen und arbeiten das Finanzierungskonzept aus. Das wird anschließend dem Aufsichtsrat vorgelegt, der dann darüber befinden wird“, erklärt Schatz als Vorsitzender eben jenes Gremiums. Die Uhr tickt derweil – nicht nur aufgrund anstehender Wartungsarbeiten im Bereich der Seilbahn hinauf zum Alpjoch, sondern in erster Linie der vom Bund in Aussicht gestellten Investitionszuwachsprämie. Wird das Projekt bis zum 28. Februar eingereicht, winken eineinhalb Millionen Euro. Jene Summe abzuholen „wäre natürlich wünschenswert“, sagt Schatz: „Momentan liegt es aber nicht an uns, sondern an den Bergbahnen, Angebote einzuholen und für Kostenklarheit zu sorgen.“ Deren Geschäftsführer Bernhard Schöpf bittet auf RUNDSCHAU-Nachfrage um Geduld und verweist auf die Frist der momentan noch laufenden, europaweiten Ausschreibung. Kostenklarheit werde dann bis zum Jahresende hin herrschen. Oberstes Ziel sei jedenfalls das Weiterbestehen der Bergbahnen – „und ich glaube, wir sind alle mit einer positiven Stimmung von der Aufsichtsratssitzung hinausgegangen“, schließt Schöpf.

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