Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Vernetzungstreffen am Pitztaler Gletscher

Energiearbeiter aus den Imster KEM-Gemeinden trafen sich in der Klima- und Energiemodellregion

Vernetzung ist gerade auch bei Themen wichtig, bei denen es um Erfahrungsaustausch geht. Im Bezirk Imst sind alle Gemeinden (plus Wildermieming) bei der Klima- und Energiemodellregion Imst dabei und haben sich in diesem Sinne der Nachhaltigkeit und dem Klimaschutz verschrieben. Auch um die Arbeit der großteils ehrenamtlich Tätigen zu belohnen, lud KEM-Leiterin Gisela Egger auf den Pitztaler Gletscher, wo den Teilnehmern die PV-Anlage und andere Maßnahmen der Bergbahnen vorstellt wurden.
3. August 2021 | von Agnes Dorn
Vernetzungstreffen am Pitztaler Gletscher
Gisela Egger (vorne, 2.v.l.) lud zum KEM-Vernetzungstreffen. RS-Foto: Dorn
Von Agnes Dorn

Gemeinderäte, eTeam-Mitglieder, Gemeindemitarbeiter und andere regionale Multiplikatoren aus dem Energiebereich trafen sich auf Einladung von KEM-Leiterin Gisela Egger, um sich beim gemeinsamen Frühstück am Dach Tirols über Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen. Mit dabei Vertreter der Gemeinden Roppen, Silz, Stams, Sölden, Haiming, Mötz, Umhausen, Jerzens und St. Leonhard sowie von Energie Tirol und der „CLAR Pitztal“. Büroleiter Bernhard Füruter von der Pitztaler Gletscherbahn gab im Anschluss einen Einblick in jene Maßnahmen, die die Bahn bisher in die Nachhaltigkeit des Betriebs gesteckt hat. Herzstück ist da wohl die riesige Photovoltaikanlage, die ein Drittel der notwendigen Energie für alle Anlagen der Gletscherbahn beziehungsweise Strom für rund 400 Haushalte produziert. Auch beim Schneemanagement würde man Augenmerk auf Nachhaltigkeit setzen und mit den E-Tankstellen bei der Talstation des Gletscherexpress, dem Passivenergiehaus am Rifflsee und Maßnahmen wie Firmenbussen und Weiterbildung bei den Mitarbeitern, die zu 95 Prozent aus dem Tal stammen, wolle man weitere Akzente setzen, so Füruter. 
Vernetzungstreffen am Pitztaler Gletscher
Die Photovoltaikanlage der Pitztaler Gletscherbahn wurde von Planer Florian
Jamschek (M.) erklärt. RS-Foto: Dorn
SONNENENERGIE. „Wir versuchen möglichst glaubhaft zu sein und setzen auch verstärkt auf die regionale Kreislaufwirtschaft, was aber bisher noch nicht so publik wurde. Wir schauen also, dass wir Produkte wie Eier, Milch und Käse aus dem Tal bekommen“, zählt Füruter weiter auf. Aus unmittelbarer Nähe konnten sich die Teilnehmer des Vernetzungstreffens dann die über ein Megawatt produzierende PV-Anlage ansehen und bekamen von Planer Florian Jamschek Details des 2,6 Millionen Euro Projekts präsentiert. „Es gibt bisher keine vergleichbare Anlage in dieser Größe und in dieser Höhe. Ohne die Gletscherbahn wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Man kann sie als schön oder hässlich ansehen, aber die Sinnhaftigkeit hat noch keiner in Frage gestellt“, zeigt sich der Ingenieur immer noch begeistert über die Anlage, die aus 73 Modulfeldern mit einer Größe von insgesamt 6000 Quadrarmetern besteht. Einer der Vorteile von Photovoltaik auf dieser Höhe sei es – aufgrund der erhöhten Solareinstrahlung, der niedrigen mittleren Jahrestemperaturen, der sauberen Luft sowie der vielen Sonnenstunden –, dass sie 40 Prozent mehr Strom als im Tal erzeuge, führt Jamschek aus. Nach der Besichtigung der PV-Anlage sowie des Snowmakers, der ebenfalls von Sonnenenergie gespeist wird, ging die Reise für die Netzwerker wieder zurück ins Tal. Wer Zeit und Lust hatte, nutzte die anschließende Gelegenheit und nahm am gemeinsamen Ausflug an den Rifflsee teil.

 

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